Liestal bekommt endlich sein Stadtfest
Spektakel Seilrutsche, Skihüttengaudi und Sandstrand – Daniel Spinnler und seine Crew fahren ganz schön auf.

Dreissig Jahre lang musste Liestal auf sein nächstes Stadtfest warten. Tatsächlich fand das letzte im September 1989 statt.
Mit dabei war damals auch ein schwarzhaariger Junge im Alter von 13 Jahren, der begeistert das Stadtfestlied mitsang. Heute ist dieser Junge 43 Jahre alt, Stadtpräsident von Liestal und organisiert das lang ersehnte Stadtfest 2019 mit, das vom 6. bis 8. September über die Bühne gehen wird: Daniel Spinnler, der am Mittwoch zur Information ins Guggenheim-Museum lud, ist anzusehen, wie viel emotionalen Wert dieses Fest für ihn birgt.
Eigentlich hätten die Liestaler ja ein Jahr weniger lang auf ihr Stadtfest warten müssen. Geplant war dieses nämlich bereits 2018. Doch gab es mehrere Probleme. Einerseits war das Törli noch nicht fertig restauriert und hätte der Feier wohl in einer Schutzhülle verpackt beiwohnen müssen. Ausserdem verliess der ehemalige Stadtpräsident Lukas Ott Liestal in Richtung Basel, worauf es zu Verzögerungen und Vakanzen im Organisationskomitee (OK) kam.
«Verschiebung war richtig»
Anfang 2018 stand fest: Der Event muss verschoben werden. Keine leichte Situation für den damals frischgebackenen Stadtpräsidenten Daniel Spinnler: «Der Entscheid, das Fest zu verschieben, war sehr schwierig für mich», sagt er gegenüber der BaZ. «Er war jedoch richtig.» Denn so, wie das Stadtfest nun daherkomme, hätte man es 2018 nicht realisieren können, ist er überzeugt.
Und tatsächlich fährt das OK ganz schön auf, was die geplanten Attraktionen betrifft: Von der Post aus können die Besucher mit einer Seilrutsche in die Allee sausen. Dort ist ein Streichelzoo für Kinder vorgesehen. Etwas weiter, beim Stabhof-Platz, wird ein Kurzfilm-Kino aufgebaut. Und im Herzen des Festes – auf der Rathausstrasse – liefern sich Sonne und Schnee einen erbitterten Kampf: Auf der einen Seite wirbt die Raiffeisenbank mit einem Strandabschnitt samt Palmen und Cocktails um die Gunst der Konsumenten. Gegenüber wartet die Helvetia mit einer «Skihüttengaudi» auf.
Daniel Spinnler ist enorm dankbar, dass die Sponsoren mitgespielt haben: «Ohne die lokale Wirtschaft hätten wir das Fest nicht aufgleisen können.» Dies, obwohl vor einem Jahr noch einige Unternehmen und Vereine weniger gut auf ihn zu sprechen waren. Wegen der Verschiebung des Festes fielen Einnahmen aus, mit denen sie schon fest gerechnet hatten. «Natürlich musste ich mir viele blöde Sprüche anhören», gibt Spinnler zu, «aber das war es wert.»
Der OK-Präsident rechnet mit 30'000 bis 40'000 Besuchern in den drei Tagen, die das Fest dauern soll. «Wir hoffen natürlich, dass es noch mehr werden. Dafür müsste allerdings das Wetter mitspielen.»
Lichtkünstlerin im Einsatz
Eintritt wird nicht verlangt. Dies hat einen sozialen Hintergrund, erklärt der FDP-Politiker: «Wir wollen, dass auch Leute, die nicht viel Geld haben, am Fest teilnehmen können.» Allerdings könne man sich für 10 Franken ein Abzeichen kaufen, um das Stadtfest zu unterstützen.
Eine Idee, die bekannt vorkommt: «Ja natürlich, es ist das Konzept der Plakette an der Fasnacht», bestätigt Daniel Spinnler. Da bleibt nur zu hoffen, dass man nicht mit einer Bierdusche bestraft wird, sofern man kein Abzeichen trägt.
Das Highlight des Stadtfests indessen ist eine Lichtinszenierung am Liestaler Törli. Dafür konnte das OK die Lichtkünstlerin Brigitte Roux gewinnen, die seit 2011 jedes Jahr das Bundeshaus in Bern mit ihrer Show bespielt.
Auf das Wahrzeichen Liestals werden während dieser Tage Bilder projiziert, welche die Geschichte des Baselbieter Hauptortes wiedergeben. «Wie ein roter Faden soll sich dabei auch die Geschichte des Liestaler Nobelpreisträgers Carl Spitteler durch die Inszenierung ziehen», verrät Brigitte Roux.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch