Liechtenstein festigt Position als Steueroase
Die Regierung in Vaduz will mit einer Steuerreform Personen und Firmen entlasten. Unternehmen sollen keine Kapitalsteuern mehr zahlen.
Das in den Grundzügen aus dem Jahr 1961 stammende Steuergesetz entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen, sagte Regierungschef Otmar Hasler in Vaduz. International sei eine Tendenz zur allgemeinen Senkung der Steuersätze erkennbar.
Wettbewerb hat sich verschärft
Zudem sei der europäische Wettbewerb durch den EU-Beitritt von mittel- und osteuropäischen Ländern mit teilweise sehr niedrigen Steuersätzen erheblich verschärft worden. Die Steuerreform solle deshalb den Standort Liechtenstein stärken.
Geplant sind Änderungen im System und bei den Tarifen. Bei den natürlichen Personen wird mit Ausfällen zwischen 28 und 38 Millionen Franken pro Jahr gerechnet. Der Fiskus wird weniger einnehmen, weil Kapitalgewinne nicht mehr besteuert werden sollen. Zudem sollen die Nachlass-, Erbanfalls- und Schenkungssteuern vom ersten bis zum dritten Verwandschaftsgrad abgeschafft werden.
Nur noch Ertragssteuern
Unternehmen sollen im Wesentlichen nur noch Ertragssteuern zahlen. Auf die Kapitalsteuer, die dem Staat jährlich rund 15 Millionen Franken einbringt, wird verzichtet, ebenso auf die Couponsteuer auf Wertpapieren mit rund 40 Millionen Franken Einnahmen.
Die Reform führt nach Einschätzung der Regierung bei den juristischen Personen nur kurzfristig zu etwas weniger Einnahmen. Der Grund liegt einerseits darin, dass der bisher progressive Steuertarif bei den Erträgen neu einheitlich 12,5 Prozent betragen soll.
Andererseits wird mit einem insgesamt positiven Effekt auf den Werk- und Finanzplatz gerechnet. Die Revision des Steuergesetzes ist laut der Regierung attraktiv für alle Unternehmenstypen sowie Verwaltungs- und Finanzgesellschaften. Für Konzerne wird eine Gruppenbesteuerung eingeführt, die es erlaubt, Verluste intern auszugleichen.
SDA/vin
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch