Libor-Skandal: RBS-Mitarbeitern wird der Bonus gestrichen
In der Libor-Affäre wird erneut eine Bank gebüsst: Die Royal Bank of Schotland wälzt die Strafzahlung von mehr als 610 Millionen Dollar auf ihre Mitarbeiter ab.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) muss im Zusammenhang mit dem internationalen Libor-Skandal mehr als 610 Millionen Dollar Strafe zahlen.
Dies teilte heute die US-Finanzaufsicht CFTC mit. Zur Zahlung von 460 Millionen Dollar wurde sie von der amerikanischen und britischen Finanzaufsicht verpflichtet, in einem weiteren Verfahren des US-Justizministeriums stimmte die RBS einer Strafzahlung in Höhe von 150 Millionen Dollar zu.
21 Mitarbeiter involviert
Damit ist die RBS die dritte grosse Bank, die in dem Skandal zur Rechenschaft gezogen wird. Konkret geht es um die Manipulation des Referenzzinses Libor: Dieser ist die Basis für billionenschwere Verträge in aller Welt, darunter Hypotheken, Rentenpapiere und Verbraucherkredite. Kleine Ausschläge bei diesem Referenzzins, zu dessen Ermittlung die Banken selbst beitragen, können grosse Gewinne oder Verluste bringen.
In den Jahren 2006 und 2010 hätten 21 Mitarbeiter der RBS «hunderte von Versuchen unternommen», den Libor zu manipulieren. Ausserdem hätten sie falsche Daten in der Hoffnung eingereicht, dass Anlagen der Bank so im Wert steigen, teilte die CFTC mit.
In Staatsbesitz
Die Royal Bank of Scotland ist zu 80 Prozent im Staatsbesitz, seit sie im Zuge der Finanzkrise gerettet werden musste. Die Bank will die Strafe bezahlen, in dem sie künftige Bonus-Zahlungen streicht und bereits ausgezahlte Prämien der betreffenden Mitarbeiter zurückfordert.
«Libor-Manipulation ist ein extremes Beispiel für eine egoistische Selbstbedienungskultur, die sich in Teilen der Finanzwirtschaft während der Boomjahre breitgemacht hat», sagte RBS-Chef Stephen Hester laut einer Mitteilung. Die Bank werde ihre Lektion lernen.
Für ihre Beteiligung an der Manipulation war bereits Barclays zu einer Strafe von 290 Millionen Pfund (rund 336 Millionen Euro) verurteilt worden. Die bisher höchste Strafe musste die Schweizer UBS zahlen (1,4 Milliarden Franken).
SDA/mrs
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