Rotblau weltweitLéo Lacroix hat sein Glück gefunden und will Historisches schaffen
Der Verteidiger von Western United steht mit seiner Mannschaft kurz vor dem Meistertitel. Die Zukunft von Jonas Omlin, Renato Steffen und Cedric Itten ist hingegen ungewiss.

Australien
Als Léo Lacroix im Sommer 2021 Europa hinter sich liess und mit seiner Familie nach Australien zog, da hatte er wenige Erwartungen und noch weniger Ahnung, was ihn auf diesem fussballfremden Kontinent erwarten würde. Nun, knapp acht Monate später, kann er mit seinem Club, Western United, Grosses schaffen. Der Club aus Melbourne hat sich im Playoff-Viertelfinal gegen Wellington knapp mit 1:0 durchgesetzt und will nun natürlich noch viel mehr. Lacroix, der die ganze Saison über ein sicherer Wert in der Abwehr war, gewährte «Le Matin» einen interessanten Einblick in sein neues Leben und den australischen Fussball. Unter anderem sagte der 30-Jährige: «Ich weiss, dass wir mit unserer Mannschaft etwas bewegen können, und ich möchte, dass wir den ersten Titel der Vereinsgeschichte gewinnen.»
Dänemark
Ebenfalls im Endspurt der Meisterschaft befindet sich Daniel Hoegh mit dem FC Midtjylland. Und wie auch Lacroix in Australien träumt der Däne vom Meistertitel. Im Championship-Playoff befindet sich seine Mannschaft bei drei ausstehenden Partien auf Rang 2, drei Zähler hinter Leader Kopenhagen. Und der jüngste sportliche Erfolg hat auch mit der Konstanz von Hoegh in der Abwehr zu tun. Nachdem der 31-Jährige in der Qualifikationsphase eher auf der Bank oder sogar auf der Tribüne sass, absolvierte er im Playoff alle Partien über die ganzen 90 Minuten. Es scheint also ganz so, als ob Hoegh, dessen Vertrag noch bis Sommer 2024 läuft, doch noch sein sportliches Glück beim dreifachen dänischen Meister findet.
Deutschland
Gleich mehrere ehemalige FCB-Spieler haben dieses Glück irgendwann verloren bei ihrem aktuellen Club und werden sich in der Sommerpause neu orientieren müssen. Da ist einerseits Manuel Akanji, der nach der Verpflichtung von Nico Schlotterbeck bei Borussia Dortmund einen schweren Stand haben wird. An Abnehmern soll es aber nicht mangeln, unter anderem die Topclubs von Manchester United und Juventus Turin sollen am Verteidiger interessiert sein.
Ebenfalls ihre Clubs verlassen könnten Gladbach-Angreifer Breel Embolo (zu Lyon?) und auch Renato Steffen. Bei Letzterem hat dies vor allem auch damit zu tun, dass die sportliche Führung von Wolfsburg keinen Platz mehr für den 30-jährigen Mittelfeldspieler sieht, wie Sky berichtet. Wohin es Steffen, der noch einen Vertrag für die kommende Saison besitzt, zieht, ist offen.
Den Club sicher nicht verlassen wird Urs Fischer, dafür hat der Zürcher Trainer in den letzten zwei Jahren zu erfolgreich gearbeitet und sich für Union Berlin beinahe unverzichtbar gemacht. Nach dem 3:2 gegen Bochum am letzten Spieltag hievten sich die Eisernen sogar noch auf Tabellenplatz 5, welcher für die Teilnahme an der Europa League berechtigt. Und daher gibt es auch keine zweite Meinung über die Zukunft von Fischer. «Der Urs Fischer bleibt hier», sagte Präsident Dirk Zingler nach dem letzten Saisonspiel.
Auch Afimico Pululu wird wohl mindestens noch ein Jahr bei seinem Club bleiben. Das hat allerdings nichts mit den persönlichen Leistungen des Angreifers und auch nicht mit dem Abschneiden seines Clubs zu tun. Greuther Fürth steht schon länger als Absteiger in die 2. Bundesliga fest, und auch die letzte Partie gegen Augsburg ging 1:2 verloren. Immerhin durfte sich Pululu noch über drei Einsatzminuten freuen und stockte sein Konto in der Meisterschaft auf ganze 62 Minuten auf. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr, und auch wenn sich die Clubverantwortlichen und auch Pululu selbst etwas anderes vorgestellt hatten vom Engagement, schrieb der 23-Jährige auf den sozialen Medien «See you next season» und hängte die Vereinsfarben seines Clubs an diese Worte hintendran.
Frankreich
Dass Ende Saison über einen möglichen Wechsel von Torhüter Jonas Omlin weg von Montpellier zu einem anderen Club spekuliert wird, davon konnte lange nicht ausgegangen werden. Der 28-Jährige war beim französischen Meister von 2012 als Nummer 1 für die Zukunft geholt worden. Mit Ausnahme der Anfangsphase der Saison, als Omlin aufgrund einer Sprunggelenksverletzung ausfiel, war er der unbestrittene Mann im Tor. In den letzten drei Partien stand er aber nicht mehr im Kader, auch nicht beim jüngsten 0:4 gegen Paris St-Germain. Gabs also Meinungsverschiedenheiten? Ist der Goalie unzufrieden? Passte die Leistung im Training nicht mehr? Das alles scheint nicht das Problem zu sein. Der Radiosender France Bleu berichtet hingegen davon, dass die Clubverantwortlichen jetzt die perfekte Möglichkeit sehen, mit einem Verkauf ihres Keepers eine hohe Ablösesumme zu generieren. Omlin besitzt bei Montpellier noch ein gültiges Arbeitspapier bis 2024.
Schottland
Eine ungewisse Zukunft steht auch Cedric Itten bevor, das ist schon länger klar. Doch immerhin konnte der 25-Jährige in Diensten der Glasgow Rangers zum Abschluss noch Werbung in eigener Sache machen: Da Trainer Giovanni van Bronckhorst vor dem Europa-League-Final am Mittwoch seine wichtigsten Spieler schonte, durfte Itten beim 3:1 gegen Heart of Midlothian über 90 Minuten ran und erzielte dabei sein erstes Meisterschaftstor. Für Itten, der für das Endspiel gegen Frankfurt nicht spielberechtigt ist, könnte es der letzte Einsatz bei den Rangers gewesen sein. Wie das Internetportal «Nau» zu wissen scheint, sollen unter anderem die Young Boys am Angreifer interessiert sein.
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