Leiche gibt Polizei Rätsel auf
Am Freitag wurde in Frenkendorf in einem Wohnhaus eine getötete Frau gefunden. Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange.
Bereits seit Tagen hat es im Block in der Nähe des Bahnhofs in Frenkendorf gestunken. «Das wurde sogar so stark, das der Gestank am Ende durch die Anschlüsse in die benachbarten Wohnungen drang. Und draussen roch es auch, als verrotte da irgendetwas auf dem Balkon», sagt eine Nachbarin. Irgendwann war den Nachbarn klar, dass etwas nicht stimmte. Als die Polizei dann am Freitagnachmittag die Wohnung öffnete, fand sie die Leiche einer 49-jährigen Schweizerin.
Die Frau stamme ursprünglich aus «Bosnien oder Serbien», und habe praktisch nicht Deutsch gesprochen, berichten Anwohner. «Hier kennt sich heute kaum mehr jemand. Klar, es gibt so kleine Grüppchen, aber ich zum Beispiel habe die Frau höchstens einmal gesehen», erzählt ein Anwohner. Die Frau habe erst seit etwa drei Monaten in der Wohnung gewohnt. «Erfahren, dass hier etwas passiert ist, habe ich nur wegen des Grossaufgebots der Polizei am Freitag.»
Tote hinterlässt Verwirrung und Verärgerung
In den Blocks des Quartiers brodelt nun die Gerüchteküche. Genaues weiss Niemand. Beim Täter soll es sich um den Lebenspartner der Frau handeln, vermuten einige Nachbarn. Dieser habe sich aber mittlerweile ins Ausland abgesetzt. Eine Frau will sogar gehört haben, dass der Lebenspartner der Toten kürzlich gegenüber einem Freund von einer grossen Dummheit gesprochen habe. Und wieder andere berichten von einem «Polen, ganz netter Kerl, ich hab ihn mal im Treppenhaus getroffen», der öfters mit der Toten gesehen worden sein soll. Laut dieser Theorie sei der Ehemann zurzeit in Bosnien, vielleicht mache er dort Ferien.
Was die Bewohner des Blocks zurzeit aber am meisten aufregt, ist der Gestank. «Wir können die Balkontüre nicht mehr öffnen, geschweige denn ein Fenster. Und trotzdem riecht es ekelerregend vom Flur her», sagt ein Nachbar, der sich die Kapuze seines Pullovers wie eine Atemmaske vors Gesicht hält. «Die Polizei könnte doch wenigstens mal das Bett rausräumen, damit es weniger penetrant stinkt. Aber die machen nicht vorwärts!», fügt eine andere Bewohnerin hinzu, und ihr Nachbar erwidert: «Ach, da hilft rausräumen nichts mehr. Alles rausreissen und neu bauen, nur das hilft.»
Sonderkommission ermittelt
Von der Polizei selbst ist derzeit kaum etwas zu erfahren. Noch am Freitag wurde eine rund 20-köpfige Sonderkommission eingesetzt. Diese sei seither intensiv an der Arbeit. Die Identifikation des Opfers sowie die Verständigung der Angehörigen habe sich als «ausserordentlich komplex herausstellt». Darum hätten die Behörden erst am Montag informiert.
Dass die Frau Opfer eines Verbrechens wurde, ist mittlerweile klar. Todeszeitpunkt und wie die Frau ums Leben kam, bleibt hingegen vorerst das Geheimnis der Ermittler. Bisher sei aber niemand verhaftet worden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch