Lehman verklagt JP Morgan auf fünf Milliarden Dollar
Die zweitgrösste US-Bank JP Morgan Chase habe ihnen die Pistole auf die Brust gesetzt, beschwert sich die Pleitebank Lehman Brothers – und fordert Schadenersatz.
Die Lehman Brothers Holdings hat die zweitgrösste US-Bank JP Morgan Chase wegen des Abzugs von Milliardenbeträgen kurz vor dem Lehman-Zusammenbruch auf fünf Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt.
In der am Mittwoch beim Konkursgericht in Manhattan eingereichten Klage wirft Lehman JPMorgan vor, Kenntnisse von Interna der Investmentbank ausgenutzt zu haben, um das Geld abzuschöpfen. Allein in den vier Geschäftstagen vor dem Zusammenbruch von Lehman habe JP Morgan 8,6 Milliarden Dollar als Sicherheit abgezogen.
JP Morgan habe Lehman finanziell die Pistole auf die Brust gesetzt, heisst es in der Klageschrift. Durch die engen Geschäftsbeziehungen habe JPMorgan gewusst, dass Lehmans Überlebensfähigkeit von Tag zu Tag mehr gefährdet gewesen sei.
Die Clearing-Bank habe daraufhin gedroht, notwendige Abrechnungsdienste nicht mehr zu erbringen, wenn nicht Milliarden an Sicherheit hinterlegt würden.
Die grösste Firmenpleite in der Geschichte
Die Entscheidung über die Sicherheits-Forderungen seien von der JPMorgan-Spitze getroffen worden, nachdem sie aus Besprechungen mit Notenbankchef Ben Bernanke und dem damaligen Finanzminister Henry Paulson die Gewissheit gezogen hätten, dass die Regierung Lehman nicht vor dem Konkurs retten würde.
JP Morgan-Sprecher Joe Evangelisti nannte die Klage haltlos und kündigte an, dagegen vorzugehen.
Der durch die Hypothekenkrise und andere riskante Geschäfte ausgelöste Konkurs von Lehman war die grösste Firmenpleite in der Geschichte der USA und löste 2008 die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise aus.
SDA/bru
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