Wenn zu Hause die Hölle ist
Das Zürcher Mädchenhaus bietet jungen Frauen, die Gewalt in der Familie ausgesetzt sind, Zuflucht. Zwei Betroffene erzählen.

Drei Jahre lang trug Maria die Telefonnummer des Mädchenhauses als Trost mit sich herum: Das Thema Gewalt gegen Mädchen ist einigermassen enttabuisiert – aber noch längst nicht erledigt.
Yvonne Lüdi
Das Mädchenhaus befindet sich an einem geheimen Ort, nur Frauen haben Zutritt. Aber Journalistinnen dürfen da nicht hin: aus Geheimhaltungsgründen und weil sich die Mädchen, die dort vorübergehend wohnen, in einer Ausnahmesituation befinden und vor allem eines brauchen: Ruhe. Es sind junge Frauen, die geschlagen wurden, mit Gürteln, Kabeln, Stöcken, denen mit Verheiratung gedroht wird, junge Frauen, die sexuell missbraucht oder die wie Leibeigene gehalten wurden.