Lagarde zur IWF-Chefin gewählt – Freude bei der Schweizer Delegation
Christine Lagarde übernimmt als erste Frau den IWF-Chefposten. Inzwischen gab die Schweiz bekannt, weshalb sie ihre Stimme der Französin gab.
Die französische Finanzministerin Christine Lagarde ist zur neuen Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) ernannt worden. Das 24-köpfige Exekutivkomitee des Fonds wählte sie am Dienstag in Washington zur Nachfolgerin von Dominique-Strauss-Kahn, der vergangenen Monat nach Vergewaltigungsvorwürfen vom Amt des IWF-Direktors zurückgetreten war. Lagarde nimmt als erste Frau den IWF-Chefposten ein.
Zuvor hatten sich am Dienstag die USA für Lagarde als neue Direktorin des Fonds ausgesprochen. Die Französin erhielt bei ihren Bemühungen um den IWF-Chefposten auch Unterstützung aus Europa, China, Russland, Brasilien und auch der Schweiz.
Die richtigen Fähigkeiten
Die Wahl von Christine Lagarde zur IWF-Chefin ist für die Schweiz erfreulich. Sie verfüge über die Fähigkeiten und Erfahrungen für ein solches Amt, sagte Mario Tuor, Kommunikationschef des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen , auf Anfrage der sda.
Die Schweiz habe die Kandidatur Lagardes darum auch unterstützt. Sehr wichtig sei aus Schweizer Sicht gewesen, dass die Nachfolgefrage schnell geklärt wird. Damit können nun wesentliche Themen - allen voran die internationale Finanzstabilität - weiter bearbeitet werden.
Die Schweiz hat seit 1992 einen Sitz im 24-köpfigen Exekutivrat des IWF. Ihrer Stimmrechtsgruppe gehören die sieben Staaten Polen, Aserbeidschan, Kasachstan, Kirgistan, Serbien, Tadschikistan und Turkmenistan an. Die Gruppe wird darum oft «Helvetistan» genannt.
Finanzdepartement und Nationalbank entschieden gemeinsam
Bei der letzten Wahl in das Exekutivdirektorium hatten das Eidgenössische Finanzdepartement und die Schweizerische Nationalbank gemeinsam über die Stimmabgabe entschieden.
Am Kapital des IWF ist die Schweiz mit 1,21 Prozent beteiligt. Vor einer IWF-Reform im November 2010 zugunsten der Schwellenländer waren es 1,45 Prozent gewesen. Obwohl die Schweiz damit von Platz 17 auf 19 zurückfiel, gehört sie immer noch zu den 20 wichtigsten IWF- Mitgliedern.
AFP/mrs
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