Hackerattacken nehmen zuLäufelfingen sichert sich gegen Schäden ab
Fällt ein Unternehmen einem Cyberangriff zum Opfer, kommt es oft zu immensen Erwerbsausfällen. Immer mehr Baselbieter Gemeinden schliessen deshalb eine Cyberversicherung ab.

Die Gemeinde Läufelfingen schliesst ab 1. Januar 2023 eine Cyberversicherung ab. Das kündigt sie im Gemeindeblatt vom Dezember an. «In der heutigen Zeit der Digitalisierung ist das Risiko durch Cyberangriffe leider gestiegen», sagt Gemeindeverwalterin Tanja Wenger auf Anfrage. In der Gemeinde habe man zwar noch nie eine Hackerattacke erlebt. Man wolle jedoch grossen Schäden vorbeugen.
Das tut die Gemeinde aus gutem Grund. Wie SRF berichtet, ist die Zahl der Cyberangriffe in der Schweiz im Jahr 2022 stark angestiegen. Rund 34’400 Meldungen hat das nationale Zentrum für Cybersicherheit im vergangenen Jahr erhalten. Das sind fast 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar seien viele davon nur Angriffsversuche, doch die Dunkelziffer sei hoch.
Schäden im sechsstelligen Bereich
Betroffen sind oft Firmen. Laut einer Umfrage unter 1200 Mitgliedfirmen von Swissmem, dem Branchenverband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, waren 70 Prozent der antwortenden Firmen Opfer von mindestens einem Cyberangriff. Die Umfrage zeigt: Nicht selten haben solche Angriffe schwerwiegende Folgen. In fast einem Fünftel der antwortenden Unternehmen verursachten die Angriffe einen Schaden zwischen 100’000 und einer Million Franken.
Auch eine Cyberversicherung hat ihren Preis. Die Offerten, die der Gemeinde Läufelfingen vorlagen, reichten von 1400 Franken jährlich aufwärts, berichtet Gemeindeverwalterin Tanja Wenger. Mit der Entscheidung für eine Versicherung ist die Gemeinde in ihrem Umkreis nicht allein. Sissach hat bereits vor einem Jahr eine Cyberversicherung abgeschlossen.
Grund sind die Angriffe auf Baselbieter Gemeinden der letzten Jahre, sagt Gemeindepräsident Peter Buser. So griffen Hacker im Frühling 2021 die Gemeindeverwaltung Bubendorf an. Plötzlich konnten gewisse Dateien nicht mehr geöffnet werden. Im Gegenzug zu einer Entsperrung der Dateien forderten die Hacker zwei Bitcoins im Wert von damals umgerechnet 110’000 Franken. Weil man schnell reagierte, konnten damals grössere Schäden vermieden werden.
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