Kurzfilm der Woche: Der Schlüssel zu seinem Herzen
Melancholisch, philosophisch, fantastisch: «Evermore» von Philip Hofmänner zeigt eine Frau und einen Mann, die immer wieder zusammenkommen und auseinandergerissen werden.
Mit zwei Schauspielern in einer animierten Umgebung wirft «Evermore» mit starker Bildsprache und dichter Metaphorik Fragen nach Vergänglichkeit und Vergeblichkeit auf. In einer mittelalterlich anmutenden, kreisförmig angeordneten Stadt stolpert ein Mann vorwärts und fällt schliesslich hin. Eine Frau findet ihn. Der Anfang eines Krimis?
Nein, es ist nur ein Uhrwerk stehen geblieben, das im Herzen des Mannes steckt. Die Frau hat den passenden Schlüssel dazu, zieht es wieder auf und setzt das Herz so in Bewegung – doch weil sich auch die Stadt weiterdreht, werden sie wieder auseinandergerissen. In der unbewohnten Stadt geht der Mann alleine weiter, doch bald macht das Uhrwerk wieder schlapp. Das Spiel wiederholt sich.
Am Filmmusikwettbewerb des Zurich Film Festival
Regisseur Philipp Hofmänner, 1980 in Zürich geboren, studierte an der Hochschule Luzern Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Animation. Er arbeitet im auf Animationen und Visualisierungen spezialisierten Unternehmen Trixer. «Evermore» ist sein Abschlussfilm, den er auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals zeigen konnte. Am Neuchâtel International Fantastic Film Festival gewann er damit zwei Preise.
«Evermore» wurde auch für den erstmals stattfindenden Filmmusikwettbewerb des Zurich Film Festival ausgewählt, das gestern eröffnet wurde. Internationale Komponistinnen und Komponisten unter 35 Jahren waren aufgerufen, zum Kurzfilm Musik für ein Sinfonieorchester zu komponieren. Am 27. September werden die fünf nominierten Kompositionen von Michael Künstle, Adrian Diery, Jan Glembotzki, Anže Rozman und Adam Zurada vom Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Chefdirigent David Zinman uraufgeführt. Der Sieger erhält ein Goldenes Auge des ZFF und einen Preis, dotiert mit 10'000 Schweizer Franken.
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