Der prominente Auftritt «Edward Snowdens» in New York
Künstler schmuggeln eine Büste des Enthüllers in einen Park. Bei den amerikanischen Behörden kommt die Aktion gar nicht gut an.
Für eine Weile sah es so aus, als ob New York Edward Snowden ein Denkmal gesetzt hätte: Unbekannte Künstler haben mitten in der Nacht eine Büste mit dem Konterfei des Whistleblowers im Fort Greene Park in Brooklyn errichtet. Doch den Ehrenplatz hatte die kunstvolle Halbfigur nur für kurze Zeit. Denn die Behörden liessen Snowden buchstäblich vom Sockel stossen.
Kurze Phase der künstlerischen Freiheit
Über die kuriose Kunstaktion berichtete zunächst Animal New York, ein örtliches Nachrichtenportal. Bei den mysteriösen Tätern habe es sich um eine kleine Künstlergruppe gehandelt, die den NSA-Enthüller bewundere. Am frühen Montagmorgen schlichen sich die Aktivisten in den Park und hievten die 1,20 Meter hohe und 45 Kilogramm schwere Büste aufs Revolutionary War Memorial, einem Denkmal für getötete Kriegsgefangene des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. Dann hätten sie der Säule Snowdens Namen zugefügt, meldete Animal New York weiter.
Die Nachrichtenwebseite durfte nach eigenen Angaben die Installation der Gruppe nur unter der Bedingung dokumentieren, dass die Identität der Künstler nicht preisgegeben werde.
Doch schon bei Tagesanbruch war die Aktion vorbei. Laut der Polizei ordnete die Stadtverwaltung die Entfernung der Büste an. Am Abend lag die Skulptur als Gegenstand von Ermittlungen im 88. Polizeirevier.
Enges Korsett der künstlerischen Freiheit: Behörden demontieren die Snowden-Statue. (Video: Reuters; 7. April 2015)
Die Idee zum Snowden-Denkmal hätten zwei New Yorker Künstler gehabt, denen sich dann ein Bildhauer von der US-Westküste angeschlossen habe, berichtete Animal New York weiter.
In einer Erklärung äusserten sich die Aktivisten zu den Beweggründen für ihre Aktion: Sie hätten das Denkmal für die US-Kriegsgefangenen «aktualisiert», um auf jene aufmerksam zu machen, die im Kampf gegen moderne Tyrannen ihre Sicherheit geopfert hätten. «Es wäre eine Schande für die hier Geehrten, nicht jene zu würdigen, die die Ideale schützen, für die sie kämpften - so wie es Edward Snowden tat, indem er die Gesetzesverstösse durch das NSA-Überwachungsprogramm ans Licht brachte.»
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