Klassiker der Woche: Prager Moment
Was fehlt nach dem Rücktritt von Dirigent Nikolaus Harnoncourt? Zum Beispiel eine solche Aufführung.
Die Zürcher können sich glücklich schätzen. Sie haben einen grossen Teil von Nikolaus Harnoncourts Karriere aus der Nähe mitverfolgen können: in den Zyklen von Monteverdi- und Mozart-Opern, die er ab 1976 zusammen mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle ins Zürcher Opernhaus gebracht hat, als historische Instrumente noch keineswegs en vogue waren. Oder später auch in Schumanns «Genoveva», Schuberts «Des Teufels Lustschloss» oder Offenbachs «La Périchole», in denen er zeigte, dass seine Entdeckerfreude sich längst nicht nur auf die alte Musik beschränkte.