Reisst euch mal zusammen!
Filme, Bücher und TV-Serien zelebrieren gegenwärtig das Frauenbild der aufgewühlten Grossstadtneurotikerin – und werden für ihre Authentizität gelobt. Höchste Zeit für eine Trendwende.
Jetzt reichts! Genug mit dieser narzisstischen Selbstbespiegelung, genug mit den immer gleichen Diskussionen um Selbstfindungskrämpfe und dem Ringen mit der künstlerischen Selbstverwirklichung, genug mit den leidenden Blicken hinter kaffeetellergrossen Brillengläsern.
Die Frauenfiguren irgendwo zwischen 25 und 35, die von den Kritikern als besonders authentisch gelobt werden, haben ihr Leben so gar nicht im Griff – und werden gleichzeitig als aus dem Leben gegriffene Vertreterinnen einer ganzen Generation hochgehalten: Sarah Kuttner (Autorin von «Mängelexemplar» und «Wachstumsschmerz») oder Lena Dunham («Girls») beschreiben Protagonistinnen, die mit Existenzkrisen und Depressionen kämpfen und verstörenden Sex mit verstörten Männern haben, während sie auf die 30 zu- und von einer künstlerischen Blockade in die nächste steuern.