Deutsch erlebt Renaissance
Das Interesse an der deutschen Sprache ist weltweit gestiegen - auch wegen der miserablen wirtschaftlichen Situation in Südeuropa.
«Alle lernen Deutsch», so der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann gegenüber der Machrichtenagentur dapd. «Was uns zu Gute kommt, ist die derzeitige miserable wirtschaftliche Situation in Südeuropa.» Deutsch sei besonders für Jugendliche in Europa sehr attraktiv, die sich auf ihre berufliche Karriere vorbereiteten.
Die deutsche Sprache erlebt Lehmann zufolge derzeit eine Renaissance. «Das zeigt sich überall dort, wo wir investieren und Motive deutlich formulieren». Auch in Russland sei der Trend zum Deutschen zu beobachten. «In den Provinzen gibt es eine deutliche Veränderung bei der Lehrplangestaltung: Die zweite Fremdsprache ist Deutsch». In Indien sei ein grosses Kooperationsabkommen mit einem staatlichen Schulverband unterzeichnet worden. «Ab dem nächsten Jahr richten wir 1.000 Schulen mit einer deutschen Sprachabteilung ein, die Deutsch bis zur Hochschulreife anbieten», sagte Lehmann weiter. Dadurch werde rund eine Million Schüler erreicht.
Sorgen bereitet dem Präsidenten des Goethe-Instituts die Wirtschafts- und Schuldenkrise in Europa. «Die Tendenz ist sehr deutlich, dass das ökonomische so im Vordergrund steht, dass man nur noch nach dem Nützlichen und Gewinnbringenden fragt und darüber berichtet. Das, was unser Zusammenleben ausmacht, nämlich kulturelle Aktivitäten, bleibt auf der Strecke», monierte Lehmann.
Bildung und Kultur seien aber für die Zukunft wichtig. «Ich traue der Kultur zu, dass sie Prozesse in Gang hält, da müssen wir aber sehr viel mehr tun», fügte er hinzu. Das Goethe-Institut biete in Europa bereits zahlreiche Projekte, die das Gemeinschaftsgefühl für Europa über Kultur und nicht über Wirtschaft definierten.
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