Günter Grass als Märtyrer
Günter Grass ist der «Heuchelei des Westens überdrüssig». Der Literaturnobelpreisträger will ein Märtyrer sein, der unliebsame Wahrheiten ausspricht und dafür von aller Welt an den Pranger gestellt wird.

Günter Grass hat ein vorösterliches Gedicht mit dem Titel «Was gesagt werden muss» veröffentlicht. Es beginnt als Eiertanz und endet als Bombardement mit faulen Eiern. Lange habe er geschwiegen, so Grass umwunden, doch nun müsse er es einfach sagen, auch auf die Gefahr hin, als Antisemit gebrandmarkt zu werden. Er sei aber der «Heuchelei des Westens überdrüssig». Dann sagt er es endlich: Israel gefährde mit seinen Drohungen gegen Iran den Weltfrieden. Und Deutschland liefere den Israelis auch noch U-Boote, von denen aus die atomaren Sprengköpfe abgeschossen werden könnten. Und dies, obwohl die Existenz der Atombombe in Iran «unbewiesen» und nur «Legende» sei.