Kultur-Lobby kämpft im Baselbiet fürs Theater Basel
Das Theater Basel soll mit Baselbieter Unterstützung aus seinen Geldnöten kommen. Eine neugegründete Kultur-Lobby will die Bevölkerung überzeugen und fordert eine Verdoppelung des Baselbieter Kulturbeitrags an Basel.
Der Kanton Baselland tut sich schwer mit der Unterstützung der Kultur in Basel. Die Stadt erwartet vom Land eine deutliche Erhöhung der Beiträge. Vor allem das Theater Basel hätte gerne mehr Geld und sieht seinen Dreispartenbetrieb mit Oper, Schauspiel und Ballett gefährdet. Nun hat sich die Vereinigung «Unser Theater» gebildet, welche sich insbesondere für eine stärkere Beteiligung des Baselbiets an den Kosten einsetzen und dafür die Bevölkerung sensibilisieren will.
Wie an einer Pressekonferenz am Donnerstag in Liestal erklärt wurde, handelt es sich bei der Bildung dieser Vereinigung sozusagen um den ersten Akt vor einer zu erwartenden Abstimmung über einen neuen Kulturvertrag zwischen den beiden Basel. Bis 2011 muss eine neue Vereinbarung getroffen werden. «Unser Theater» fordert eine Verdoppelung des derzeitigen Baselbieter Kulturbeitrags, wie der alt Landrat Christoph Rudin sagte. Der jetzige Beitrag macht 1 Prozent der Steuereinnahmen natürlicher Personen im Baselbiet aus, was rund neun Millionen Franken entspricht.
Dreispartenbetrieb soll erhalten werden
Ziel ist es, den Dreispartenbetrieb des Theaters aufrechtzuerhalten, wie Hans Plattner – ehemaliger Gemeindepräsident von Frenkendorf - in Liestal erklärte. Nur so könne seine Bedeutung erhalten werden. Müsste das Theater abspecken, würde die ganze Agglomeration darunter leiden und einen Standortvorteil verlieren, sagte der Basler alt Grossrat Martin Cron. «Das Theater braucht mehr Unterstützung und eine breitere Verankerung in der Region», erläuterte dazu Plattner und fügte hinzu, dass rund die Hälfte der Besucher des Theaters aus dem Baselbiet kommen.
Herausgestrichen wurde in Liestal, dass die Initiative zur Bildung von «Unser Theater» von den Baselbietern Hans Plattner und Christoph Rudin ausging, welche beide der Regionalen Interessengemeinschaft Theater Basel angehören.
Kontroverse bezüglich der Inhalte
Von Basel-Stadt erwartet die Vereinigung, dass das kulturelle Engagement bei einer stärkeren Beteiligung der Landschaft nicht womöglich auf dem Rücken des Nachbarn reduziert wird. Es ist den Initianten der Vereinigung «Unser Theater» auch wichtig, dass eine höhere Unterstützung des Theaters Basel nicht auf Kosten kleinerer Kulturveranstalter geht. Dies betonte Hans Plattner, der ebenso darauf besteht, dass mit einer stärkeren Baselbieter Unterstützung ein Einbezug bezüglich der Inhalte verbunden ist: «Es ist für mich selbstverständlich, dass dann auch über Inhalte geredet werden können muss.» Damit stiess er in Liestal allerdings auf Widerspruch, weshalb er erklärte, ansonsten nicht mehr mitzumachen.
Ab Neujahr wird zur Unterstützung von «Unser Theater» eine Unterschriftensammlung durchgeführt. «Es soll eine Bewegung werden. Das ist eine Vision von uns», sagte Plattner. Die Vereinigung «Unser Theater» ist von den Publikumsorganisationen des Theaters ins Leben gerufen worden – von der Regionalen Interessengemeinschaft Theater Basel, der Stiftung Basler Ballettgilde, des Theatervereins und von Mitgliedern der Theatergenossenschaft.
Dem Patronatskomitee gehören bisher bekannte Namen aus beiden Basel an wie Ständerat Claude Janiak, alt Ständerat Hans Fünfschilling, Nationalrätin Kathrin Amacker, die Nationalräte Hans Rudolf Gysin und Peter Malama, alt Nationalrat Paul Kurrus, die alt Regierungsräte Andreas Koellreuter und Peter Schmid, Ex-Seco-Chef Jean-Luc Nordmann, Unternehmer Klaus Endress sowie Andreas Burckhardt, der Direktor der Handelskammer beider Basel.
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