Kubica ohne Erinnerung – Heidfeld vor Unterschrift
Nick Heidfeld hat bei Lotus Renault die Chance, seine Karriere als Vertreter des schwer verunfallten Robert Kubica neu zu lancieren. Sein Mitgefühl muss der Deutsche verdrängen.

Nick Heidfeld und Robert Kubica waren bei Sauber fast vier Jahre lang Teamkollegen. Nun hat Kubicas schwerer Rallye-Unfall die Schicksale der beiden Formel-1-Piloten wieder zusammengeführt. Heidfeld, der nach einer halben Saison als Sauber-Notnagel eigentlich schon auf dem Abstellgleis stand, ist auf einmal erster Anwärter auf das verwaiste Cockpit beim ambitionierten Rennstall Lotus Renault.
Teamchef Eric Boullier sagte vor den Testfahrten vom Wochenende in Jerez, dass er den Deutschen zum Stammpiloten ernennen werde, sollte dieser eine überzeugende Leistung abliefern. Heidfeld ist zuversichtlich, dass es mit dem Engagement klappt. Die Gedanken an seinen früheren Stallgefährten Kubica will er verdrängen: «Ich werde ans Limit gehen und nicht versuchen, zu Beginn langsam zu fahren.»
Robert Kubica nahm seinem Team inzwischen die Angst, er könne am Trauma des Rallye-Unfalls zerbrechen. «Ich erinnere mich nicht einmal, was war. Und ich will stärker als vorher zurückkehren», sagte er der «Gazzetta dello Sport». Lotus-Renault-Teamchef Boullier betont ebenfalls, dass der Geist des Polen nicht gelitten habe: «Er ist noch immer der Alte.»
Kubica lieferte bereits einmal ein eindrückliches Exempel seiner mentalen Stärke ab. 2008 gewann er für BMW-Sauber den Grand-Prix von Kanada in Montreal, wo er ein Jahr zuvor mit 280 km/h in eine Mauer gerast war. Es bleiben die medizinischen Fragezeichen. Kubica kann zwar alle Finger der rechten Hand bewegen, ob und wann er in den Rennsport zurückkehren kann, ist jedoch noch immer offen.
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