Interview mit Museumsdirektor«Kreativität blüht an den Rändern»
Roland Wetzel setzt im Museum Tinguely mit einem vielfältigen Programm zum Thema Performance einen klaren Schwerpunkt. Eine Kunstform mit hoher Vergänglichkeit.

Herr Wetzel, diesen Sommer geht es im Museum Tinguely um Performances. Was haben diese mit Jean Tinguely zu tun?
Tinguely hat um 1960 enorm viel performativ gearbeitet. Es gab Aktionen, Theaterprojekte, Kollaborationen… Das Experimentieren mit anderen Künstlerinnen und Künstlern und Kunstformen war ihm sehr wichtig. Er war Teil der internationalen Avantgarde und unterwegs in Paris, New York, an der US-Westküste oder in Japan. So entstanden viele vergängliche Arbeiten, die im Moment wirksam waren, aber danach keine materielle oder auch verkäufliche Form fanden. Tinguely war der Erste, der in Europa ein Happening veranstaltete, 1959 im Institute of Contemporary Art in London.