Kongolesischer Rebellenführer in Den Haag eingetroffen
Der mutmassliche Kriegsverbrecher Bosco Ntaganda ist beim Internationalen Strafgerichtshof inhaftiert worden. Der 40-Jährige soll für die Ermordung von 800 Dorfbewohner verantwortlich sein.

Der wegen Kriegsverbrechen gesuchte kongolesische Rebellenführer Bosco Ntaganda ist am Freitagabend beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag eingetroffen und inhaftiert worden. Das gab das Gericht bekannt.
Ntaganda war zuvor aus der ruandischen Hauptstadt Kigali ausgeflogen worden. Er hatte sich am Montag in der dortigen US-Botschaft gestellt. Der etwa 40 Jahre alte ehemalige General war vom ICC per Haftbefehl gesucht worden. Am Dienstagvormittag soll er zu einer ersten Voranhörung erscheinen.
Die Verbrechen, die Ntaganda zur Last gelegt werden, wurden in den Jahren 2002 und 2003 begangen. Es geht es unter anderem um seine mutmassliche Beteiligung an der Ermordung von mindestens 800 Dorfbewohnern, der Rekrutierung von Kindersoldaten und den Missbrauch von Frauen als Sexsklavinnen in der Demokratischen Republik Kongo.
Vor Ntaganda hatte sich noch niemand freiwillig dem Internationalen Strafgerichtshof gestellt. Ntaganda wurde in Ruanda geboren und ist ein früherer Verbündeter des kongolesischen Milizenschef Thomas Lubanga, der vom ICC wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde.
Später schloss er sich einer kongolesischen Tutsi-Rebellengruppe an und wurde anschliessend General in der kongolesischen Armee. Im Frühjahr 2012 desertierte er und wurde anschliessend beschuldigt, den Aufstand der Rebellengruppe M23 im vergangenen Jahr angeführt zu haben.
SDA/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch