Konfliktzone Nordkosovo
Vor fünf Jahren hat Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, Belgrad erkennt dies bis heute nicht an. Doch wenn Serbien der EU beitreten möchte, müssen sich die Vertreter der Länder heute annähern.

Serbien erwartet bei den Gesprächen mit Kosovo über eine Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen heute in Brüssel nach Angaben von Staatschef Tomislav Nikolic keine Einigung. Die Regierung in Pristina versuche, Belgrad «vor vollendete Tatsachen» zu stellen, kritisierte Nikolic. Der Europäischen Union, welche die Gespräche Serbiens mit seiner früheren Provinz vermittelt hat, warf Nikolic vor, sich auf die Seite Kosovos zu stellen und Zugeständnisse nur von Serbien zu erwarten.
Nikolic forderte, die Rechte der serbischen Minderheit in Kosovo nicht nur zwischen Serbien und Kosovo zu regeln, sondern in einer internationalen Vereinbarung. Daran müsse vor allem die Europäische Union «in ihrer Rolle als Vermittler» beteiligt werden, sagte Nikolic.
Serbien und Kosovo hatten sich bei ihren Gesprächen darauf geeinigt, eine Vertretung der serbischen Gemeinden zu bilden. Deren Befugnisse sind allerdings noch umstritten. Die Rechte der 40'000 ethnischen Serben in Nordkosovo sowie 80'000 weiterer Serben, die in Enklaven im Kosovo leben, sind der Knackpunkt der Verhandlungen.
Verhandlungen seit 2011
Serbien und Kosovo verhandeln seit 2011, für heute ist die achte und abschliessende Gesprächsrunde des serbischen und des kosovarischen Regierungschefs, Ivica Dacic und Hashim Thaci, geplant. Thaci sagte am Montag, er erwarte für heute eine Einigung. Dabei werde die Vertretung der Kosovo-Serben aber keine exekutiven oder legislativen Befugnisse erhalten.
Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, Belgrad erkennt dies bis heute nicht an. Eine Annäherung beider Länder ist Voraussetzung für den Beginn von Beitrittsverhandlungen der EU mit Serbien. Die serbische Regierung hofft, dass der EU-Gipfel im Juni einen konkreten Termin für den Beginn von Beitrittsverhandlungen beschliesst. Kosovo möchte seinerseits über ein Assoziierungsabkommen enger an die EU angebunden werden.
AFP/kle
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