Basler Professor verteidigt Technologie«Komplett autonom und zensurresistent»
Fabian Schär, der an der Uni Basel lehrt und forscht, ist einer der führenden Blockchain-Spezialisten. Im Interview erklärt er, warum er sich für öffentliche Datenbanken starkmacht – aber auch, warum der Hype grosse Gefahren birgt.

Fabian Schär, in der «SonntagsZeitung» stand zuletzt: «Die Kryptogemeinde ist gescheitert.» Auch die NZZ schrieb kürzlich von «dramatischen» Ausverkäufen am Kryptomarkt. Sie haben da eine andere Meinung…
Wichtig ist, dass wir zuerst klar festlegen, wovon genau wir sprechen. Da werden oft Dinge miteinander vermischt. Im konkreten Fall ging es um einen Stablecoin, also um ein Kryptoasset, das an den US-Dollar gekoppelt werden sollte. Viele Ökonomen – darunter auch ich – haben seit Jahren davor gewarnt, dass das ökonomische Modell bei ungenügend gedeckten Stablecoins äusserst problematisch ist. Insofern kam der Kollaps nicht wirklich überraschend. Man sollte aber keinesfalls den Fehler machen, dieses eine Asset mit der Blockchain-Technologie oder dem ganzen Kryptomarkt gleichzusetzen.