Komödien-Regisseur Blake Edwards ist tot
Wie ein Sprecher von Edwards am Donnerstag mitteilte, starb der Macher von Filmklassikern wie «Breakfast at Tiffany's» und «The Pink Panther» am Vortag im Alter von 88 Jahren an einer Lungenentzündung.

Eine Karriere in Hollywood wurde Edwards praktisch in die Wiege gelegt. Mit einem Regisseur im Stummfilmkino als Grossvater und einem Produktionsleiter als Stiefvater verbrachte der 1922 geborene Junge viel Zeit in den Filmstudios. In den 30er Jahren besuchte er die High School in Beverly Hills, und nach dem Kriegsdienst bei der US-Küstenwache versuchte Edwards ab 1942 als Schauspieler sein Glück.
Nebenbei begann er für Radio, Fernsehen und Film zu schreiben. Seinen ersten Kino-Erfolg als Regisseur feierte er mit «Operation Petticoat» (1959) mit Cary Grant und Tony Curtis in einem ros U-Boot.
Unsterblich
Nur zwei Jahre später kam er mit Truman Capotes «Breakfast at Tiffany's» in die Kinos. Hauptdarstellerin Audrey Hepburn, Regisseur Edwards und Autor Capote machten mit dem Werk einander unsterblich. Viele Filmszenen wurden immer wieder zitiert, die Musik von Henry Mancini (»Moon River») wurde ebenso zum Klassiker wie die Garderobe der Hepburn. Mancini schrieb auch die legendäre Musik zum «Pink Panther». Die Filmreihe war das geniale Produkt des US-Amerikaners Edwards und des Briten Peter Sellers, der den trotteligen französischen Inspektor Jacques Clouseau spielte.
Ernste Filme machte Edwards kaum, aber die wenigen hinterliessen Spuren. Das gilt für «Breakfast at Tiffany's» ebenso wie für das Alkoholdrama «Days of Wine and Roses» mit Jack Lemmon. «Wild Rovers» von 1971 führte zu einem anderen Klassiker: Edwards hatte sich bei den Dreharbeiten für den Western so über die Studiobosse in Hollywood geärgert, dass er die Produzentenszene zehn Jahre später in der Satire «S.O.B.» aufs Korn nahm.
Meister und Genie
Mit fast 70 zeigte er 1991, dass er bei Komödien immer noch auf der Höhe der Zeit war. In «Switch» musste sich ein Macho mit dem Körper einer Frau bewähren, bevor er ein Engel werden konnte. In der Hauptrolle brillierte Ellen Barkin.
«Variety» nannte Edwards den «Meister der modernen Komödie». Mit den «Pink Panther»-Filmen oder auch «10 - Die Traumfrau» habe er die besten Elemente unterschiedlichen Humors miteinander verbunden. Die «Washington Post» sprach von einem «Komödiengenie». Er habe auch mit seiner ernsthaften Seite Spuren hinterlassen. Die «Los Angeles Times» nannte ihn einen «Meister des modernen Slapsticks und des visuellen Humors».
Zur Erholung in Gstaad
Verheiratet war Edwards 41 Jahre lang mit der britischen Schauspielerin und Sängerin Julie Andrews (»Mary Poppins»). Vor knapp sieben Jahren hatte er für sein Lebenswerk einen Ehrenoscar bekommen. Seine Frau spielte auch in einigen Filmen mit, darunter in «Victor/Victoria» (1982). Die beiden waren regelmässig in der Schweiz, wo sie seit Jahren in ihrem Chalet in Gstaad Erholung suchten. Sie hatten fünf Kinder, davon vier adoptierte, grossgezogen.
SDA/pbe
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch