«Kollektiver Rückzug der Gelder von der CS»
Wut spricht aus den Kommentaren der Leser von Redaktion Tamedia zur Informationspolitik der CS. Viele erinnern auch an die Eigenverantwortung der Anleger.
Hans Graf: Mein Finanzberater hat mir von diesen Produkten abgeraten, weil sie für den Laien nicht durchsichtig seien. Ein Produkt, das nur vom Fachmann verstanden werden kann, ist ein schlechtes Produkt - vor allem wenn es um das Ersparte von Durchschnittsbürgern geht. Bei Aussicht auf hohen Gewinn bleibt der Verstand wohl aussen vor. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
M. S.: Ich rufe zum kollektiven Rückzug der Gelder von der Credit Suisse auf. In jedem anderen Land ist der Gläubigerschutz besser und die CS steht dafür gerade. Mein Kundenberater hat mir geantwortet, dass es, wenn es hart auf hart kommt, der Disclaimer gilt. Ich kann aus Erfahrung sagen, Gerichte im Prozess gegen Banken tendieren dazu den Schwächeren zu unterstützen. Als Bankfachmann FA fühle ich mich von der CS getäuscht. Für alle Geschädigten: Kontaktieren Sie auf jeden Fall den Bankenombudsmann. Dort gibt's gratis juristische Schützenhilfe. Schreiben Sie Leserbriefe. Kontaktieren Sie Kassensturz und andere Konsumentenmagazine. Setzen Sie diese Bank unter Druck. Sie werden sehen, es wird nützen. Gemeinsam sind wir stark! Leider gibt es in der Schweiz die Klageform Sammelklage nicht.
Thomas Nussbaumer: Auch ich fühle mich von der CS betrogen und im Stich gelassen. Mein langjähriger Kundenberater telefonierte erst am Donnerstagnachmittag 11. 9. und machte mich auf Schwierigkeiten bei Lehman Brothers aufmerksam. Am Montag darauf konnte ich vom Konkurs lesen. Beim Kauf bin ich über dieses Risiko nicht aufgeklärt worden.
W. H.: Was würde Alfred Escher wohl zu dieser ganzen Sache sagen? Was haben die mit meinem Werk gemacht? Die müssen nicht mehr ganz bei Trost sein, vielleicht?
G. G.: Ich denke, dass es langsam Zeit wird, dass auch die Schweiz erkennt, dass Ihr so hoch gelobtes Bankensystem den internationalen Ansprüchen in vielen Aspekten nicht mehr gerecht wird. Immer mehr Kleinanleger verlieren Ihr mühsam gespartes Geld und Ihnen ist vielfach nicht bewusst, dass die garantierte Absicherung pro Gläubiger in der Schweiz nur 30'000 Franken beträgt.
B. L.: Strukturierte Produkte sind generell intransparent und überteuert, darum verkaufen sie Banken gerne. Man kann das gleiche Risikoprofil mittels konventioneller Wertpapiere selber abbilden. Vorteil: Transparenz der Kosten, man weiss, was man hat, Wertschriften kommen nicht in die Konkursmasse einer Bank. Bevor jemand zu einem Vermögensverwalter rennt, informieren Sie sich über Retrozessionen.
P. W.: Die Gier schaltet das Hirn aus! Höhere Rendite gleich höheres Risiko. Da braucht man keinen Kundenberater und auch keine spezielle Ausbildung, sondern lediglich gesunden Menschenverstand! Wobei ein wenig zocken im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten durchaus lustvoll sein kann.
Stefan Thommen: Ich bin auch ein Kunde von der Credit Suisse. Mich haben die Berater überhaupt nicht gedrängt und ich wurde auch ganz klar aufgeklärt. Damit man diese Produkte versteht, muss man keinen Uni-Abschluss haben. Schlussendlich hat jeder Mensch seine eigene Verantwortung.
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