Ob nach Hirnschlag oder Covid-19 Klinik unterstützt Patienten auf ihrem langen Weg zurück ins Leben
«BaZ hilft» fördert mit einem Spendenprojekt die Stiftung von Rehab Basel – eine hoch spezialisierte Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie. Seit 2020 nimmt sie auch Long-Covid-Patienten auf.

Manchmal ändert sich das Leben schlagartig. Sei es durch einen Unfall, einen Hirnschlag oder eine schwere Corona-Erkrankung. Nach einem solchen Schicksalsschlag ist oft nichts mehr so wie zuvor.
Nach der Erstbehandlung im Spital brauchen Betroffene in der Regel eine längere Rehabilitationsphase, um ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität wieder zurückzugewinnen. Ein Ort, an dem Menschen mit einer Hirnverletzung, Querschnittlähmung oder nach schwerer Krankheit fachkundige Unterstützung finden und so den Weg zurück ins Alltagsleben in Angriff nehmen können, ist das Rehab Basel. Die Klinik ist auf Neurorehabilitation und Paraplegiologie spezialisiert.
Das Rehab Basel wurde 1967 unter dem damaligen Namen Schweizerisches Paraplegikerzentrum vom Bürgerspital Basel gegründet. Der Aufbau dieser schweizweit einmaligen Spezialklinik erfolgte unter der Leitung von Doktor Guido A. Zäch. Nach dessen Wechsel nach Nottwil war Mark Mäder von 1990 bis 2013 Chefarzt. 1997 wurde die Klinik in die gemeinnützige Rehab Basel AG überführt.
Corona-Betroffene bleiben im Schnitt 130 Tage
Über all die Jahre hat sich vieles verändert. Heute finden nicht nur Paraplegie- oder Tetraplegie-Betroffene ein breites Therapiespektrum. 2002 erfolgte die Eröffnung des von Herzog & de Meuron konzipierten Klinikgebäudes im Burgfelderhof. Der Neubau mit seinen vielen Holzelementen und den lichtdurchfluteten Innenhöfen ist ein Hingucker, und – was noch wichtiger ist – er wird der komplexen Behandlung von Menschen mit motorischen und sensitiven Einschränkungen gerecht.
Im Lauf der Jahre entstand ausserdem die erste Wachkoma-Station der Schweiz, auch neue Behandlungsangebote für Menschen mit neurologischen Krankheiten wie ALS, MS oder Cerebralparese wurden geschaffen. Neben dem breiten stationären Angebot für rund 550 Patientinnen und Patienten pro Jahr bietet das Rehab Basel auch Behandlungen in der Tagesklinik und im Ambulatorium an.
«Seit März 2020 haben wir 40 schwer betroffene Post-Covid-Patienten behandelt.»
Die jüngste Angebotserweiterung richtet sich an Corona-Betroffene. «Seit März 2020 haben wir 40 schwer betroffene Post-Covid-Patientinnen und -Patienten behandelt, die im Schnitt 130 Tage bei uns bleiben. Zudem bieten wir seit März dieses Jahres die ambulante Post- und Long-Covid-Sprechstunde an», berichtet die Chefärztin und medizinische Leiterin, PD Dr. med. Margret Hund-Georgiadis.
Vor allem jüngere Personen
Diese Spezialsprechstunde richte sich in erster Linie an Menschen, die sich nach leichten bis mittelschweren Corona-Infektionen nicht vollständig erholen konnten. Aktuell werde dieses Angebot von über 125 Patientinnen und Patienten besucht.
Dabei handle es sich eher um jüngere Personen. Nach einer medizinischen Diagnostik und einem interprofessionellen Screening erhalten die Patientinnen und Patienten ein massgeschneidertes Therapieprogramm, das auf die individuellen Beschwerden abgestimmt ist.
Ebenfalls im letzten Jahr nahm die neue SAP-Station für schwer verhaltensauffällige Patientinnen und Patienten in neuen Räumlichkeiten ihren Betrieb auf. Die Umbauphase wurde mit diesem Schritt abgeschlossen.
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