Klares Ja zum Spital-Hochhaus
Die zuständigen Basler Grossratskommissionen unterstützen den Bebauungsplan mit dem umstrittenen 60-Meter-Turm für das neue Klinikum 2 des Kantonsspitals.

Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Grossen Rats unterstützt den von der Regierung vorgelegten Bebauungsplan für das Areal des Basler Universitätsspitals (USB) ohne Gegenstimme und bei einer Enthaltung, wie aus ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht. Die Gesundheits- und Sozialkommission (GSK) ist zudem einstimmig dafür.
Für das Klinikum 2 ist im Plan gemäss dem Siegerprojekt eines Architektenwettbewerbs ein knapp 60 Meter hoher Turm im Spitalgarten vorgesehen. Das Hochhaus am Rande der historischen Altstadt verändere die Stadtsilhouette vor allem vom Kleinbasel her gesehen und bringe «aus städtebaulicher Sicht in der Fernwirkung eine gewisse Verschlechterung», räumen die Kommissionen ein.
Trotzdem unterstützten sie aber die geplante Weiterentwicklung und Verdichtung des USB am historisch gewachsenen Standort, halten die zwei Kommissionen in einer Mitteilung fest. Dies vermeide Doppelspurigkeiten, wie sie bei einer Dezentralisierung entstünden, und wahre mit der Nachbarschaft zur medizinischen Fakultät die Nähe zur Lehre und Forschung.
Ausserdem sei das USB Zentrumsspital der Region; die zentrale Lage garantiere Patienten und Besuchern eine gute Erreichbarkeit. Die Baudenkmäler in der Nähe des USB würden vom Neubau zudem nicht stärker beeinträchtigt als von den bestehenden Spitalbauten.
Denkmalschutz-Verbände kontern
Enttäuscht zeigten sich in einer Stellungnahme vom Dienstag der Heimatschutz Basel und die Freiwillige Denkmalpflege. In einer Mitteilung appellierten sie ans Kantonsparlament, dem Denkmalschutz, der Altstadt und der Grossbasler Rheinfront Rechnung zu tragen. Andernfalls würden sie sich «rechtliche und politische Schritte vorbehalten».
Mit dem Plan sollen einmal mehr die Denkmalschutzgesetzgebung in Basel-Stadt und das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) ignoriert werden, rügen die zwei Organisationen. So würde mit dem Projekt unmittelbar und viel zu nahe an hochrangige Denkmäler wie die Predigerkirche und den Markgräflerhof gebaut.
Ausserdem sehe das Vorhaben im Altstadt-Rayon zwei Hochhäuser vor. Seit über 50 Jahren bestehe aber Konsens darüber, dass innerhalb der historischen Stadtmauern von 1400 keine Hochhäuser gebaut werden sollen. Die zwei Organisationen fordern, vor einem Entscheid ein Fachgutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD) einzuholen.
Laut Kritikern verpasste Chance
Das bestehende Klinikum 2 liegt so nahe am Rande der Altstadt, dass seine wuchtige Fassade die Dächer der historischen Häuserzeile am Rheinufer überragt. Daran stossen sich viele in Basel seit Jahren. Der Plan, nun einen 20 Meter höheren Turm zu bauen, wird darum als verpasste Chance beklagt, eine krasse Bausünde zu korrigieren.
In ihrem Bericht von 2012 zum benachbarten Campus Schällemätteli hatte zudem noch die BRK selbst das dort geplante Hochhaus in der «Fernwirkung bestenfalls als erträglich» bezeichnet. Es könne zudem «keinesfalls als Präjudiz für den Bau eines weiteren Hochhauses auf dem Areal des Universitätsspitals verstanden werden».
SDA/ker
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