Keynote vom Genozid
Protestsongs und ein sanfter Exit aus der Welt: Anohni und Air haben das 50. Jazzfestival in Montreux eröffnet.
Es ist ein schöner und schwüler Abend am Genfersee, die Menschen essen exotische Nudeln, und über den Léman weht der Heissluftballon des Sponsors heran. Düfte und Dudelmusik gehen durcheinander an der langen Fassstrasse des Jazzfestivals in Montreux, das in diesen Minuten zum 50. Mal beginnt. Eigentlich könnte alles in Ordnung sein. Wenn da nur nicht dieses Wesen in dunkler Kutte wäre, das über aufgeschlitzte Kehlen singt, über brennende Wälder, über den Überwachungsstaat und Drohnenkrieg, über Stöcke, die den Menschen durch den Hintern und hoch bis zum Mund getrieben werden.