Kesb mischt sich in Erziehungsstil ein
Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde in Muttenz verfügt präventiv Obhutsentzug wegen «Verhaltensauffälligkeiten». Grund dafür ist eine Mutter, die einen anderen Erziehungsstil als den von der Behörde geforderten führt.

Für die alleinerziehende Mutter Habiba Mallem aus Muttenz, die einen vorbildlichen Haushalt führt, seit Jahr und Tag für ihre nun zehnjährige Tochter kocht, die Wäsche macht und sie in den Schlaf singt, war das Faxschreiben der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Muttenz am Freitag ein Donnerschlag: Bis spätestens heute um 14 Uhr muss sie sich beim Durchgangs- und Beobachtungsheim Vogelsang melden zwecks Kontaktaufnahme und Überbringung von Tochter Zuleika*. Das «Aufenthaltsbestimmungsrecht wird der Mutter entzogen», das der Beiständin wird erweitert. Mit anderen Worten: Die Kesb hat der Mutter die Obhut übers Wochenende entzogen. Für Tochter und Mutter, die aneinander hängen, bescherte der Entscheid ein Wochenende voller Tränen.