«Los emol» – der BaZ-Podcast«Keiner in meinem Umfeld wusste von meiner Essstörung»
Zuerst eine Sportsucht, dann unkontrollierte Fressanfälle: Die 20-jährige Baslerin Silvana wusste lange selbst nicht, dass ihr Verhalten nicht normal ist. Nun spricht sie ganz offen über ihre Erfahrungen.

Sport ist für Silvana ein rotes Tuch. Noch immer traut sie sich nicht, wieder anzufangen zu trainieren. Alles begann mit der Pandemie, welche uns zwang, zu Hause zu bleiben, Sportplätze und Fitnesscenter zu meiden. Die junge Baslerin wollte trotzdem etwas für ihren Körper tun.
Bald wurde aus den Home-Workouts jedoch eine Obsession, welche von den Sozialen Medien nur immer weiter befeuert wurde: Mehr Sport, weniger Kalorien, war die Devise der 20-Jährigen. Denn das Fett sollte schmelzen, die Muskeln wachsen. Dass ihr Verhalten nicht mehr gesund war, hat Silvana selber nicht erkannt. Aufgehört zu trainieren hat sie erst, als eine Sportverletzung sie dazu zwang.
Doch die Zwangspause, die ihr diese Verletzung auferlegte, war für die Studentin mehr Fluch als Segen. «Ich musste für drei Monate aufhören, Sport zu machen. Das hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen», erzählt sie. Sie entwickelte ein Binge Eating Disorder. Dabei handelt es sich um die häufigste Essstörung weltweit. Trotzdem wissen nur wenige, was ein BED ist.

Silvana erklärt die Esstörung wie folgt: «Man hat keine Kontrolle mehr darüber, wie viel man isst. Und man hat Essanfälle – zur Dämpfung der eigenen Gefühle.» Während eines Essanfalls sei sie meist allein gewesen. Gegenüber ihrer Familie – die 20-Jährige wohnt noch bei ihren Eltern –, habe sie Ausreden erfunden, um nicht aufzufliegen.
Was dazu führte, dass sie sich Hilfe gesucht hat und wie es ihr heute geht, erzählt Silvana in der aktuellen Folge des BaZ-Podcasts «Los emol».
«Los emol» – der Podcast der Basler Zeitung
«Los emol» beleuchtet Themen, die Basel bewegen. Moderiert von René Häfliger. Abonnieren Sie den Podcast über Apple Podcasts, Google Podcasts, Spotify oder jede gängige Podcast-App.
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