Streitzone ChilchacherKein Zoffstopp in Tenniken
Es war abzusehen. Die Grundeigentümerin möchte doch bauen. Auch wenn der Widerstand gross ist.

Der Chilchacher in Tenniken kommt nicht zur Ruhe. Zumindest nicht die Parteien, die darum streiten, ob auf diesem Grundstück gebaut werden soll. Oder nicht. Noch im Februar sagte Tenniken an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung ganz klar Nein. Nein zu einem überbauten Chilchacher. Die 11’000 Quadratmeter grosse Grünfläche würde die Eigentümerin, die Stiftung Kirchengut Baselland, gerne überbauen lassen, um Baurechtszinsen einzunehmen. Geld, das ihrem Stiftungszweck dienen soll. Kirchen, Pfarrhäuser und Nebengebäude mit ihren zugehörigen Arealen sollen erhalten werden. 92 Tennikerinnen und Tenniker sagten in der geheimen Abstimmung Nein zum Stiftungsbegehren. Nur vier Personen waren einer Überbauung nicht abgeneigt.
Inzwischen verfolgt die Stiftung Kirchengut Baselland offenbar trotz überwältigender Ablehnung an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung weiter ihre Ziele. In einer Pressemitteilung übt Kaspar Geiger, Mitglied des Chilchacher-Komitees, das sich seit August 2018 für den Erhalt und gegen eine von der Stiftung geplante Überbauung auf dem Chilchacher einsetzt, Kritik. Dass die Stiftung das klare Verdikt akzeptiere, könne er nicht erkennen: «Die jetzt eingereichte Einsprache gegen den ablehnenden Beschluss der Gemeindeversammlung lässt anderes vermuten.»
Verwalter Martin Innerbichler sagte bereits im Februar gegenüber der «Basler Zeitung», seine Stiftung werde ihren Stiftungszweck weiterhin verfolgen. Dieser sieht ganz eindeutig vor: «Wir bewirtschaften die übrigen Vermögensbestandteile nach kaufmännischen und den denkmalpflegerischen Grundsätzen.» Es geht also darum, Einnahmen zu generieren, um die eigenen Kirchen und Pfarrhäuser zu erhalten.
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