Kein Platz für Jo Lang auf Wahlliste der Berner Grünen
Der Weg zurück ins Bundeshaus bleibt für Alt-Nationalrat Jo Lang versperrt. Die Delegierten der bernischen Grünen lehnten es ab, ihn auf die Nationalratsliste zu setzen. Und das recht deutlich.

24 Kandidierende wurden auf Vorschlag der Orts- und Regionalparteien nominiert, darunter die Bisherigen Regula Rytz, Aline Trede und Alec von Graffenried. Sie wohnen alle in der Stadt Bern.
Dazu kommen Kandidierende aus allen Regionen. Der 25. Platz ging auf Wunsch der Parteispitze an die Bieler Autorin und Gärtnerin Sabine Reber.
Diskussion über Jo Lang
Kein Listenplatz fand sich für alt Nationalrat Jo Lang, der 2011 im Kanton Zug abgewählt wurde und nach dem Umzug in den Kanton Bern mit einem Comeback liebäugelte. Doch die bernische Parteispitze liess ihn Ende letzten Jahres abblitzen.
Der Trubschacher Grossrat Michel Seiler versuchte die Delegierten am Dienstag dafür zu erwärmen, Lang doch noch aufzustellen. Seiler sagte, er würde im Gegenzug auf seine Nationalratskandidatur verzichten. Die Partei dürfe nicht «aus Angst» auf ein Schwergewicht wie Jo Lang verzichten.
Der Antrag überraschte die Parteispitze, wie Präsident Blaise Kropf einräumte. Die Diskussion verlief kontrovers. Lang selber zeigte sich überrascht, dass er nun doch noch ins Spiel gebracht werde. Einer Nomination verschloss er sich aber nicht.
Dass er einen der drei Bisherigen gefährden würde, glaube er nicht, sagte Lang den Delegierten. Er habe aber das Potenzial, viele Panaschierstimmen zu holen - von der SP, von Parteien links der Grünen, aber auch von liberal-bürgerlichen Kreisen und von Grünliberalen.
Andere Votanten stellten diese Einschätzung in Frage. Ausserdem seien die Grünen für manche Leute «unwählbar», wenn Jo Lang auf der Liste sei. Präsident Kropf machte ebenfalls deutlich, dass er im Sinn einer zukunftsorientierten Politik gegen eine Kandidatur von Lang sei. Seilers Antrag wurde schliesslich mit 49 zu 26 Stimmen bei 8 Enthaltungen abgelehnt.
So oder so dürfte es der Partei nicht leicht fallen, die drei Sitze zu verteidigen. Denn im Kanton Bern sind dieses Jahr nur noch 25 Mandate zu vergeben. Für drei Vollmandate bräuchten die Grünen also einen Stimmenanteil von 11,55 Prozent. 2011 schafften die Grünen 9,42 Prozent.
Kampf für Prämienverbilligungen
Die Partei will sich im Wahlkampf nicht nur mit Umwelt-, sondern auch mit Sozial-Themen profilieren. Die Delegierten gaben der Parteispitze am Dienstag Rückendeckung für das kantonale Referendum gegen die Streichung des Leistungsziels bei der Prämienverbilligung.
10'000 Unterschriften muss die Partei sammeln, damit die bernischen Stimmberechtigten über die Vorlage entscheiden können. Die Grünen suchen nun 200 Freiwillige, die je 50 Unterschriften sammeln.
SDA/sih
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