Kein Dampf am heiligen Bettag in Schaffhausen
Züri intern Das Tanzverbot an hohen Feiertagen ist im Kanton Zürich längstens abgeschafft. In Schaffhausen dagegen zählt die Religion noch mehr. Das musste die Winterthurer Dampflokomotiv- und Maschinenfabrik erfahren, die am Bettag, dem 19. September, im Güterbahnhof Schaffhausen ein grosses Dampffest zu ihrem 10-Jahr-Jubiläum plante. Gekommen wären die beiden grössten Dampflokomotiven Europas sowie eine Handvoll weiterer Dampfloks, Dampftaxis, Modelltraktoren, eine Dampfgartenbahn und eine Dampfküche zur Verpflegung der Gäste. Doch nun hat der Initiant und Dampflok-Guru Roger WallerPost erhalten von der Schaffhauser Verwaltungspolizei. Am Bettag seien gemäss Ruhetagsgesetz «öffentliche Veranstaltungen nicht religiöser Art» verboten. Waller hätte in der Lokremise wohl besser einen Morgengottesdienst mit Dampf und (Weih-)Rauch geplant statt der Dampfparty. (rba) * Seit längerem kämpfen die Freisinnigen kühn gegen die Bürokratie an: Sie sammeln Unterschriften gegen «unsinnige Vorschriften bei Ladenöffnungszeiten», gegen Hürden bei energetischen Sanierungen und verleihen demnächst ihren «Gaht's-no-Priis» für das schönste Beispiel von Bürokratie. Nun aber bekommt die FDP in ihrem Kerngeschäft Konkurrenz, und zwar ausgerechnet von der SP. Da verkündete die Zürcher Gemeinderätin Rebekka Wyler doch, auch ihre Partei wolle nun den Kampf gegen die Bürokratie aufnehmen und setze eine sozialdemokratische Taskforce ein. Das liess Thomas Vogel und Roger Tognella, die Chefs der FDP-Fraktionen von Kanton und Stadt Zürich, aufhorchen. Schliesslich, so sagt Tognella, ist es gerade die SP, welche Bürokratie produziere. Ihre sozialdemokratischen Gegenspieler Raphael Golta und Min Li Marti werden nun in den nächsten Tagen Post bekommen – nicht weil sich die Freisinnigen über Konkurrenz ärgern würden, sondern weil sie auf Mitstreiter hoffen. Da die Sozialdemokraten neu und wohl auch etwas unbedarft im «Abbaugeschäft» sind, bieten ihnen Vogel und Tognella in ihrem Brief an, sie zu coachen. Und vielleicht hoffen die beiden Freisinnigen insgeheim, dass ihnen die Sozialdemokraten noch die zündende Idee für ihren «Gaht's-no-Priis» liefern. (jho) * Bis die Bürokratie abgebaut ist, wuchert sie munter weiter. So hat die Staatskanzlei beim neu geplanten Satiremagazin Hauptstadt interveniert, weil dieses im Logo zwei Zürcher Löwen mit Wappen verwendet und mit dem Slogan «Arrogant, und das zu Recht» garniert. Grund: Die Löwen seien den obersten Behörden des Kantons vorbehalten. Die Satiremacher reagierten gemäss Persönlich.com mit einem neuen Logo, das erst noch viel frischer wirke als jenes des Kantons. (rba)
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