Zürcher Rechtsanwalt beigezogenKathrin Schweizer lässt Fall Märkli untersuchen
Ein Jurist aus Zürich soll Klarheit schaffen, ob bei den Ermittlungen gegen den 8-jährigen Jungen gegen geltendes Gesetz verstossen wurde.

Die Baselbieter Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer lässt den Fall Märkli nun genauer untersuchen. Es geht um einen 8-jährigen Buben, der bei der Polizei Baselland bis 2025 aktenkundig sein wird, weil er im Volg-Laden in Diegten fragte, ob er sich mit Spielgeld etwas kaufen könne. Die Polizei sah sich zu Ermittlungen veranlasst. Sie erstellte Täterfotos, sogenannte Mugshots, des minderjährigen Kindes und seinem grösseren Bruder. Der Fall wurde weltweit von Medien übernommen.
Die Unverhältnismässigkeit des Polizeieinsatzes brachte Regierungsrätin Kathrin Schweizer immer je länger in Erklärungsnot. Sie begleitete den Fall zunächst mit Ausreden, wofür sie sich am vergangenen Freitag in der Öffentlichkeit entschuldigen musste. Am Mittwoch nun vermeldet sie via Mediensprecher Adrian Baumgartner, dass sie eine Untersuchung in der Angelegenheit Märkli in Auftrag gegeben habe. Diese soll «Klarheit schaffen, ob in den in- und externen Abläufen gegen geltendes Gesetz und interne Weisungen verstossen wurde. Die Untersuchung soll auch allfälligen Handlungsbedarf aufzeigen.»
Dazu hat Schweizer den Zürcher Rechtsanwalt Andreas Donatsch beigezogen. «Prof. Dr. iur. Andreas Donatsch ist ehemaliger Polizeioffizier, ehemaliger Bezirksanwalt und Professor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität ZH. Zudem arbeitet er als Rechtsanwalt und Konsulent in einer Zürcher Kanzlei», schreibt die Sicherheitsdirektion.
Gegenüber der BaZ bestätigt sie weiter, dass Märkli nun nicht wie vorgesehen beim Jugenddienst der Baselbieter Polizei vortraben muss.
(kha)
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