Kanton plant Grossbau für die Verwaltung
Für 60 Millionen Franken will der Kanton eine Verwaltungszentrale in Liestal bauen. Von der Konzentration der Standorte erhofft er sich nicht nur Einsparungen, sondern auch Verbesserungen für die Kunden und die Mitarbeiter.
Finanzdirektor Adrian Ballmer (FDP) liess vergangene Woche die Katze aus dem Sack, als er das Kantonsbudget für das kommende Jahr vorstellte: Ab 2010 könnte in Liestal für 60 Millionen Franken ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden. Der Regierungsrat hat dieses Grossprojekt neu in das Investitionsprogramm aufgenommen. In dem Neubau sollen nach Angaben von Kantonsarchitektin Marie-Theres Caratsch 40 bis 50 kantonale Dienststellen zusammengefasst werden, die heute über Liestal verstreut liegen.
Welche Ämter in die neue Verwaltungszentrale verlegt werden, will Caratsch noch nicht bekannt geben. Begründung: Das Hochbauamt befinde sich «mitten im Prozess für die Erarbeitung des Lösungsvorschlags zur Optimierung der Zentralverwaltung in Liestal» und wolle deshalb zurzeit weder an die Öffentlichkeit noch an die betroffenen Mitarbeitenden Informationen weitergeben. Die Kommunikation über das Projekt spiele sich «noch verwaltungsintern auf einer höheren Ebene» ab.
Hintergrund der Neubaupläne ist die Strategie für ein Flächenmanagement, die der Regierungsrat im Juni 2007 beschlossen hat. Die Ziele: weniger Standorte, grössere Gebäude und eine zeitgemässe Infrastruktur. In einem ersten Schritt soll jetzt die «Optimierung des Standorts Liestal» angestrebt werden, wie Kantonsarchitektin Marie-Theres Caratsch erklärt. Heute nutze der Kanton in Liestal zahlreiche meist kleine Gebäude an vielen verschiedenen Standorten, was teuer sei. Zu den Bürobauten, die sich im Kantonsbesitz befinden, kommen viele Einmietungen.
«Wir könnten mit weniger Geld qualitativ bessere Flächen bewirtschaften», ist Caratsch überzeugt. Daher werde abgeklärt, wie die Verwaltung mit flexiblen Strukturen auf möglichst wenig Raum untergebracht werden kann. Denn die Kantonsverwaltung kämpft mit Platzproblemen, weil der Personalbestand seit Jahren wächst. Viele Liegenschaften sind randvoll.
Mit einer Konzentration der Standorte könnten Betriebs- und Unterhaltskosten eingespart werden, sagt die Kantonsarchitektin. So könnten auch Gebäude verkauft und Einmietungen aufgelöst werden. Der Kanton verspreche sich davon aber auch «klare Verbesserungen» für die Kunden und die Mitarbeiter, sagt Caratsch. Die kantonale Verwaltung werde besser erreichbar, und durch die kürzeren Wege könnten die Betriebsabläufe verbessert werden.
Bis ins Jahr 2020 soll die Zentralisierung der Verwaltung über die Bühne gebracht werden. Als Standort für den grossen Neubau hat das Baselbieter Hochbauamt das Kreuzboden-Gebiet in Liestal ins Auge gefasst, wie Caratsch erklärt. Das Verwaltungsbäude könnte dort auf dem ehemaligen Areal des Martin-Birmann-Spitals errichtet werden, das Anfang 2007 abgerissen wurde. An seiner Stelle wurde ein grosses Parking angelegt, was in Liestal Empörung hervorrief. Auch im Einwohnerrat wurde Unmut über die «Parkplatzwüste» auf dem früheren Spitalareal laut. Der Stadtrat erklärte, er sei mit dem Bau der Parkfläche «im Sinne eines Provisoriums» einverstanden gewesen.
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