Kampf um höhere Zuschauerzahlen
Titelfavorit Sm'Aesch spielt oft in halb leeren Hallen. Vor eigenem Publikum soll dies bald anders sein.

Fast die Hälfte des Nationalliga A-Qualifikationsprogramms ist absolviert, und die Volleyballerinnen von Sm'Aesch-Pfeffingen führen die Tabelle mit dem Punktemaximum vor den Rivalen Düdingen und Neuchâtel an. Vor dem Spitzenkampf von morgen Samstag gegen Düdingen hat Sm'Aesch bislang erst einen einzigen Satz abgeben müssen. Die vier bisherigen Heimspiele wurden alle deutlich und fast problemlos mit 3:0 gewonnen.
Von Begeisterung über den so überzeugenden Saisonstart war auf den Rängen bislang aber nur wenig zu spüren. Auch weil die Birstalerinnen so klar überlegen waren, kam bislang im Löhrenacker oder bei der Premiere des Super Game Day in der Rankhof-Halle nur in wenigen Phasen richtig Stimmung auf. Mit dem zahlenmässigen Publikumszuspruch hatte dies indes wenig zu tun. Der war beim ersten gemeinsamen Auftritt mit Traktor Basel mit 900 Fans sehr ansprechend und in der eigenen Halle angesichts der bislang wenig attraktiven Gegner mit durchschnittlich 350 Besuchern den Erwartungen entsprechend. Der Zuschauerschnitt in der letztjährigen Vorrunde lag nämlich bei 430, in den Playoffs bei 900.
Fans sind ein Thema
Ob unter der neuen Sm'Aesch-Führung mehr Besucher als in der Ära Schmid den Weg in den Löhrenacker finden werden, bleibt abzuwarten. Für eine nationale Topequipe war der Fanaufmarsch in den letzten Jahren gewiss nicht überwältigend und zumindest intern auch öfters ein Thema. Eine volle Halle gab es jeweils nur in den entscheidenden Playoff-Partien und im Europacup.
Unter dem Co-Präsidium von Esther Keller und Matthias Preiswerk soll dies nun aber anders werden. Der Liga-Zuschauerschnitt soll mittelfristig von 550 (Qualifikation und Playoffs) in der letzten Saison so erhöht werden, dass von einer meist nahezu vollen Halle gesprochen werden kann. «Wir haben in Sachen Vermarktung einiges neu aufgegleist», sagt Keller dazu. «Ein neuer Auftritt auf unserer Website, mehr Aktivitäten auf Social Media und für die Heimspiele ein einladenderes Hallen-Layout. Wir wollen unseren Fans attraktivere Heimspiele bieten.» Keller gibt zudem der Hoffnung Ausdruck, dass die geplante Aescher Sporthalle neue Möglichkeiten eröffnen wird.
Auswärts wenig Zugkraft
Zurück zur Aktualität: Im Vordergrund im Kampf um mehr Aufmerksamkeit steht die morgige zweite Auflage des Super Game Day. Nach der Premiere vor einem Monat im Rankhof kommt es im Löhrenacker zu zwei reizvollen NLA-Duellen (14.30 Uhr Traktor - Lutry-Lavaux, 18 Uhr Sm'Aesch - Volley Düdingen). Derweil es bei den Männern für die Traktoren im Vergleich der beiden Aufsteiger darum geht, den zuletzt demonstrierten Aufwind zu bestätigen und die Romands im Kampf um einen Playoff-Platz bereits vorentscheidend zu distanzieren, könnte der Frauen-Spitzenkampf zwischen dem Ersten und dem Zweiten zu einem Saisonhöhepunkt werden.
Die Favoritenrolle liegt dabei bei Sm'Aesch, das zwei Punkte mehr aufweist und individuell stärker besetzt ist als die Freiburgerinnen. Für Dora Grozer, Madlaina Matter und Co. wird es gewiss auch darum gehen, vor den folgenden Spielen gegen Meister Neuchâtel (1. Dezember) und Sofia (Europacup, 4. Dezember) weiteres Selbstvertrauen zu tanken.
Der Aescher Headcoach Andreas Vollmer hofft auf Unterstützung durch die eigenen Fans. Und sagt zum Thema Zuschauerzahlen: «Zuletzt in Genf haben wir vor knapp 100 Leuten gespielt. Dabei sind wir doch Tabellenerster. Aber vielleicht geht es uns jetzt ähnlich wie früher Volero, das trotz Weltklassespielerinnen auswärts kein Zugpferd war, weil das 0:3-Resultat schon vor Spielbeginn so gut wie feststand.»
Womit der Deutsche ein ungelöstes Problem der Liga anspricht: Der grosse Niveauunterschied zwischen den aktuell vier Spitzenteams und den anderen sechs NLA-Equipen. Duelle ohne den Faktor Spannung sind nicht das, was die Leute in die Hallen bringt. Swiss Volley und die NLA-Konferenz wären gut beraten, entweder einen attraktiveren Modus zu finden oder die Liga auf acht kompetitive Teams zu verkleinern.
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