SeuchenbekämpfungKadaversammelstellen erfüllen die hygienischen Anforderungen nicht
Aufgrund der erhöhten Seuchengefahr lässt der Kanton die kommunalen Kadaversammelstellen inspizieren. Viele weisen hygienische Mängel auf.

Momentan besteht eine zunehmende Gefahr von Tierseuchen wie Geflügel- oder Schweinepest. Das Bundesamt für Veterinärwesen (ALV) hat zur Bekämpfung schärfere Massnahmen zur Geflügelhaltung eingeführt. Auch die Kadaversammelstellen der Gemeinden werden nun inspiziert. In vielen Fällen haben die Sammelstellen die hygienischen Anforderungen nicht erfüllt, wie die «Volksstimme» berichtet.
Viele der bisher 50 kontrollierten kommunalen Kadaversammelstellen weisen neben der missachteten Dokumentationspflicht auch bauliche Mängel auf. So fehlen laut Patrick Korff, Leiter des Geschäftsbereichs für Lebensmittelsicherheit, in vielen Sammelstellen die Einrichtungen zum Reinigen und Desinfizieren der Räume und Geräte sowie fliessendes heisses Wasser. Auch ist in der «Volksstimme» zu lesen, dass die Kanalisation, die verhindere, dass Keime in die Umwelt gelangten, häufig fehle. Die sogenannten Biosicherheitsmassnahmen sind laut Korff das beste Vorbeugen gegen die zunehmende Seuchengefahr.
Hohes Risiko
Eine der ersten Inspektionen fand in der Gemeinde Häfelfingen statt, wo die jetzige Sammelstelle aus Fässern in einem Kühlraum im alten Feuerwehrmagazin besteht. Gemeindepräsident Rainer Feldmeier versteht das Vorgehen des Kantons: «Keine Diskussion: Kadaversammelstellen bergen ein hohes Risiko und können Seuchen wie etwa die Vogelgrippe verbreiten oder auslösen», so Feldmeier zu der «Volksstimme». Die Gemeinde suche nun Lösungen.
Auch in der Gemeinde Rothenfluh fand eine Inspektion statt. Resultat war, dass die Kadaversammelstelle den Anforderungen des Bundes nicht mehr genügt. Gemeindepräsident Patrick Vögtli gibt gegenüber der «Volksstimme» Auskunft, dass er das Vorgehen begrüsse: «Es ist richtig, dass der Kanton hier interveniert.» Für die Gemeinde Rothenfluh komme nun bloss der Zusammenschluss mit einem oder mehreren Nachbarn infrage. Man arbeite unter Zeitdruck an einer Lösung.
Dieses Vorgehen befürwortet Patrick Korff in der «Volksstimme»: «Wir begrüssen es, wenn sich Gemeinden zusammenschliessen, um eine gemeinsame Kadaversammelstelle zu beschliessen.» Das ALV werde kein Geld, dafür jedoch Beratung zur Verfügung stellen.
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