Kabale und Liebe im Basler Zoo
Wenn der Frühling anbricht, ist auch bei den Tieren im Basler Zolli die eine oder andere Liebestragödie nicht fern.

Die Luft ist erfüllt von lautem Klappern. In Minutenabständen löst sich ein grosser Vogel von einem der hohen alten Bäume, stösst sich mit den langen Beinen ab, sodass die Zweige elastisch zurückschnellen, und fliegt mit seinen weiten Schwingen hinaus in die Lüfte. Es ist etwas los im Basler Zoo. Genauer gesagt: Die Störche sind los im Zoo. Sie sind von ihrem Aufenthalt im Süden zurückgekommen und bauen nun ihre Nester, lautstark und emsig. Nur eine sitzt ruhig und müde in ihrem Nest. Die Storchendame ist 25 Jahre alt und konnte noch nie in ihrem Leben in den Süden reisen. Sie kann nicht fliegen. «Sie hat es nie gelernt», sagt der Wärter Markus Bracher. So haben ihr die Zolli-Angestellten einen Nestplatz in Bodennähe zur Verfügung gestellt und weil sie mittlerweile alt und schwach ist, darf sie in ganz kalten Wintern auch in einen Stall.