Jüdischer Weltkongress warnt Kunstmuseum Bern
Ende November will das Museum entscheiden, ob es die Sammlung Gurlitt übernimmt. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses warnt vor einer Prozesslawine.
Der Entscheid ist zwar noch nicht gefallen, aber es wird davon ausgegangen, dass das Kunstmuseum Bern das Erbe des zweifelhaften Kunstsammlers Cornelius Gurlitt annehmen wird. Die umstrittene Sammlung umfasst rund 1300 Werke von renommierten Künstlern wie Max Beckmann, Marc Chagall, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Pablo Picasso, Pierre-Auguste Renoir oder Carl Spitzweg.
Die Verhandlungen des Kunstmuseums Bern mit den deutschen Behörden treten in die finale Phase. Die Vereinbarung mit der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern sieht vor, dass die deutsche Taskforce Schwabinger Kunstfund, welche die Raubkunst-Provenienz der Gurlitt-Bilder prüft, auch nach der Annahme des Erbes weiterhin auf Kosten des Staates arbeiten soll.
«Eine Lawine von Prozessen»
Doch im Gespräch mit dem «Spiegel» warnt der Präsident des Jüdischen Weltkongresses das Museum vor diesem Schritt: Liessen sich die Berner auf dieses Erbe ein, «wird es die Büchse der Pandora öffnen und eine Lawine von Prozessen auslösen», sagt Ronald Lauder in der neusten Ausgabe des Magazins.
Der deutsche Staat und Bayern haben sich aber laut der «SonntagsZeitung» bereit erklärt, die Prozesskosten zu tragen, falls das Kunstmuseum Bern mit Klageverfahren konfrontiert wird. Diese könnten dem Museum auch dann drohen, wenn sich die Rückgabe der zu erstattenden Raubkunstwerke verzögert.
Gurlitt war am 6. Mai gestorben. In seinem Testament hatte er verfügt, dass seine Sammlung an das Kunstmuseum Bern gehen soll. Cornelius Gurlitt war der Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, der mit den Nationalsozialisten geschäftet hatte.
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