Zwischennutzung als ChanceJobfactory gibt Gastspiel in ehemaliger Hauptpost
Bevor die Sanierungsarbeiten in der historischen Hauptpost im Sommer beginnen, präsentiert sich dort die Jobfactory mit einem Concept-Store.

Nur der gelbe Briefkasten vor dem Eingang erinnert noch daran, dass hier bis vor kurzem Pakete und Briefe abgefertigt wurden. Pflanzen unterschiedlichster Art und Grösse weisen den Weg in den frisch eröffneten Laden der Jobfactory. Bis zum Anfang der Sanierungsmassnahmen in rund sechs Monaten soll in der ehemaligen Hauptpost eine sorgfältige Auswahl schöner und nützlicher Dinge direkt an die Frau oder den Mann gebracht werden. «Wenn ich etwas gelernt habe in den letzten Jahren, dann, dass man beim Onlinekauf einen Suchbegriff eingeben muss, wenn man etwas finden möchte», sagt Roger Rittscher, Mitglied der Geschäftsleitung der Jobfactory. «Hier hingegen sucht man nichts Spezielles, man findet es.» Mit seiner 10-jährigen Berufserfahrung als Geschäftsführer beim Warenhaus Globus weiss er, wovon er redet.

Die Jobfactory bietet arbeitslosen Jugendlichen insgesamt 130 Berufspraktikumsstellen in den Bereichen Verkauf, Produktion und Dienstleistungen. Ein Praktikum dauert im Schnitt fünf Monate, 90 Prozent der Jugendlichen im Durchschnittsalter von 18 Jahren schliessen erfolgreich ab und finden eine Anschlusslösung. «Unser Unternehmen sieht sich als Chancenverstärkerin», sagt CEO Paola Gallo. So sind auch in dem frisch eröffneten Laden an zentralster Lage neben Festangestellten und Lernenden Praktikanten im Einsatz.

Gemäss Rittscher ist man schon länger auf der Suche nach einer Location für einen Pop-up-Store in der Innenstadt gewesen. Als dann vor zwei Monaten die Anfrage von Pro Innerstadt kam, die Hauptpost bis zum Start der Sanierung zu bespielen, hat man nicht lange gezögert. Das Sortiment überschneidet sich nur teilweise mit dem 2003 gegründeten Store am Dreispitz, vieles wird exklusiv angeboten. Das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität bestimmt das Angebot in der Hauptpost. Es ist ein Fundus sorgfältig zusammengestellter Besonderheiten.
Regionale und nachhaltige Spezialitäten
Neben Rapskerzen und Seifen aus Eigenproduktion, einer eigenen Hausmischung der Kaffeerösterei Buser aus Binningen, einer Special Edition von Jakob’s Basler-Leckerly finden sich auch Poster mit Basler Motiven aus der eigenen Druckerei. Kleidung des Schweizer Modelabels Nikin, das für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzt, gehören ebenso zum Sortiment wie eine in der eigenen Manufaktur gefertigte Klötzli-Bank inklusive Tisch aus Ahorn und Eiche aus dem Baselbiet. Schöngeister treffen auf ein feines Angebot aus Designergeschirr, Kosmetika und Trockenblumen von Mathis Blumen aus Bottmingen.
Auch echte Pflanzen werden angeboten. Da diese ohne Zwischenhändler direkt von der Blumenbörse Schweiz importiert werden, sogar zu einem überraschend tiefen Preis. Auch an den Transport in die eigenen vier Wände wurde gedacht: Dafür steht ein Cargovelo vor der Geschäftstür, das ausgeliehen werden kann. Auf die Frage, was nach den sechs Monaten geplant sei, gibt sich Rittscher gelassen: «Wir sind Spezialisten für Übergänge, vielleicht ergibt sich ja etwas Neues.»
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