Jemenitischer Präsident knickt ein
Nach wochenlangen Protesten hat Ali Abdullah Saleh seinen Rücktritt erklärt. Er stellt jedoch eine Bedingung.
Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat sich nach wochenlangen Protesten bereiterklärt, die Macht unter bestimmten Bedingungen abzugeben. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass eine dritte Partei im Konflikt zwischen ihm und seinen Gegnern vermittle, sagte er am Samstag dem Nachrichtensender al-Arabiya. Diese Aufgabe könne das Nachbarland Saudiarabien übernehmen, alle arabischen Golfstaaten zusammen oder die Europäer, fügte er hinzu.
Das Herrscherhaus von Saudiarabien ist zwar besorgt über die Lage im Jemen und hat Präsident Saleh seit der Eskalation der Proteste vergangene Woche die kalte Schulter gezeigt. Einen möglichen Interimspräsidenten für den Jemen, der ein Abgleiten ins völlige Chaos verhindern könne, hätten sie jedoch bislang noch nicht gefunden, hiess es in Riad.
Saleh, der seit 1978 an der Macht ist, erklärte in dem Interview weiter, er wolle einen «respektvollen Machtwechsel». Der Präsident warnte gleichzeitig vor einem Zerfall des Landes, das zu einem zweiten Somalia werden könne. An einer Versammlung regime-treuer Stammesführer und Lokalpolitiker widersprach er Spekulationen, er verhandle bereits mit Führern der Opposition über die Modalitäten einer Machtübergabe. «Wir stehen fest wie ein Gebirge und lassen uns von diesen Ereignissen nicht beeinflussen», erklärte er am Samstag in der Hauptstadt Sanaa.
Seit Mitte Februar fordern Demonstranten den Rücktritt des seit über 30 Jahren regierenden Präsidenten. Sicherheitskräfte und Salih- Anhänger haben bisher fast 100 Regimegegner getötet und mehr als 1000 verletzt.
SDA/oku
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