«Jeder Wechsel ist brutal, aber auch eine Chance für die Regierung»
Bundesrat Didier Burkhalter gerät nicht als Streithahn in die Schlagzeilen. In einem Interview gesteht er dennoch Zwist in der Regierung ein – und sagt, was er sich von alten und neuen Bundesräten wünscht.

Im Gespräch mit der Zeitung «Sonntag» antwortet Innenminister Didier Burkhalter auf die Frage, ob der Bundesrat zerstritten sei, keineswegs ausweichend. «Es hat ihn vielen Bereichen Schwierigkeiten gegeben, das stimmt», zitiert ihn die Zeitung, «die Regierungsmitglieder werden von aussen auseinanderdividiert».
Es brauche eine grosse Kraft, so der Bundesrat weiter, «um den Angriffen widerstehen zu können, die uns trennen wollen». In eine mediatisierten Welt, in der jede Partei ihre eigenen Interessen verfolge, sei es schwierig, eine Einheit zu bilden.
Die Zuversicht nicht aufgeben
Burkhalter ist als notorischer Optimist bekannt – und bleibt auch in dem Interview bei dieser Haltung. Auf die Frage, ob die anstehenden Wechsel auch eine Chance für die Regierung sein könnten, antwortete er: «Sicher! In der Neuenburger Stadtregierung habe ich sieben Wechsel erlebt. Jeder Wechsel ist brutal, aber auch eine Chance für die Regierung, letztlich gestärkt dazustehen.»
Appell für mehr Teamgeist
Als Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten fordert Burkhalter auch für den Bundesrat Politiker, die zum Prinzip der Kollegialität stehen. «Es braucht bei jedem einzelnen Regierungsmitglied einen gemeinsamen Nenner: den Willen, wirklich zusammenzuarbeiten.»
Dass ein solcher Teamgeist heutzutage tatsächlich auch in einer Schweizer Regierung noch möglich ist, glaubt der bekennende Fussballfan trotz der schwierigen Erfahrungen der vergangenen Monate. «Aber Teamgeist kann man nicht einfach diktieren», sagte er, «den muss man sich erarbeiten – mit Vertrauen und Respekt. Und das braucht Zeit.»
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