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«Jeder Venezolaner ist zwei- oder dreimal gekidnappt worden»

Emigrierte vor 13 Jahren nach Spanien: Karina Sainz Borgo. Foto: Laif

Frau Sainz Borgo, wie geht es jungen Menschen in Venezuela dieser Tage?

Ihre Protagonistin zieht sich im Laufe ihres Romans «Nacht in Caracas» immer weiter zurück. Ist das Gefühl des langsam Eingeschlossenwerdens auch ein gesellschaftliches?

Die Protagonistin findet Frieden im Lesen, aber dann werden ihr sogar ihre Bücher genommen.

«Wenn jemand mich anspricht, wenn ich vor einer Bank bin, schreie ich immer noch auf.»

Man hört, dass sogar die Menschen, die geflohen sind, lange misstrauisch bleiben, allen gegenüber.

Wurden Sie auch schon gekidnappt?

Wie ist das passiert?

«Es gelingt mir nicht, das loszuwerden: dass Gewalt etwas Normales ist.»

Sie verliert auch ihre Nationalität.

Vom literarischen Standpunkt gesehen: Wie schafft man es, eine Abfolge furchtbarer Ereignisse zu beschreiben, ohne dass man selbst oder der Leser dabei taub wird?

Wie geht man als Autorin damit um, über ein Land zu schreiben, das man nicht mehr betreten kann?

Mit keinem Wort?

«Wenn die Umstände grausam sind, kümmerst du dich nur um dich selbst.»

Paradox.

Im Buch geht es viel darum, wie der Mensch in extremen Situationen zum Feind des Menschen wird. Haben Sie auch Hoffnung gesehen?

Ungefähr.