Jede Minute zählt
Es kommt einer Verkettung unglücklicher Umstände gleich: Gefässverengung, Infarkt, Kammerflimmern und Herzstillstand. Doch in jedes Glied der Kette kann eingegriffen werden.

Das Herz darf keine Pause machen. Es ist ein stetig arbeitender Muskel, der im gesunden Zustand in regelmässigem Rhythmus Blut in die Gefässe pumpt. Durch unablässiges Pumpen versorgt der Herzmuskel alle Organe mit Blut und somit auch Sauerstoff. Bei einem Herzinfarkt wird ein Teil des Herzmuskels selbst nicht mehr ausreichend durchblutet. Und das ist der Höhepunkt eines Prozesses, bei dem die Herzkranzgefässe sich verengen und letztlich verstopft sind. Bei diesem Prozess der Arteriosklerose setzen sich fett- und kalkhaltige Ablagerungen in den Arterien an. Brechen diese Ablagerungen auf, sind Blutgerinnsel möglich, die ein Gefäss zum Teil oder zur Gänze verschliessen können. Der betroffene Teil des Herzmuskels wird in der Folge nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und stirbt ab. Das Herz kann somit nur noch eine verminderte Pumpleistung erbringen und es kommt zum Herzinfarkt. «Hier zählt jede Minute», sagt Osmund Bertel, Facharzt FMH für Kardiologie und Innere Medizin an der Klinik Hirslanden.
Erstes Ziel: Stillstand vermeiden
Erleidet das Herz einen Infarkt, kann ein Stillstand folgen – doch so muss es nicht sein. In jedem Fall ist medizinische Hilfe gefragt. Denn nur durch eine rasche Behandlung kann ein möglichst grosser Teil des Herzmuskels gerettet werden. Wer bei Anzeichen eines Herzinfarktes zögert, riskiert einen Herz-Kreislauf- Stillstand oder zumindest eine grössere Schädigung des Herzmuskels. Unmittelbar folgt auf den Infarkt häufig ein Kammerflimmern. Denn das Gehirn reagiert auf die mangelnde Sauerstoffzufuhr mit einer Herzrhythmusstörung, bei der die Muskeln der Herzkammern sich nicht mehr geordnet auseinander- und zusammenziehen. Die Herzkammern können unter diesen Umständen kein Blut mehr in den Kreislauf pumpen. Es kommt zur Bewusstlosigkeit, die Atmung setzt aus und das gesamte Herz-Kreislauf-System bricht zusammen. In neun von zehn Fällen, in denen ein Patient einen Herz-Kreislauf- Stillstand ausserhalb eines Spitals erleidet, ist er nicht mehr zu retten.
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