Jean Ziegler wieder ausgeladen
Das Land Salzburg hat den Soziologen, der als Redner bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele 2011 vorgesehen war, wieder ausgeladen - wegen seiner angeblichen Nähe zu Ghadhafi.
Dies berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Dienstag. Der Globalisierungskritiker, Sachbuchautor und Politiker Ziegler steht seit einigen Jahren wegen seiner angeblichen Nähe zu Libyens Diktator Ghadhafi in der Kritik. Die Salzburger Festspiele haben sich jetzt gegen Ziegler stark gemacht.
Auch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller teilte die Sorge, «dass in der Folge nicht die Inhalte von Zieglers Festspielrede, sondern der genannte Kritikpunkt im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gestanden wäre», wie sie der Nachrichtenagentur APA am Donnerstag mitteilen liess.
Ziegler bezeichnete die Vorwürfe gegen seine Person stets als unrichtig. Von Ghadhafi habe er sich längst distanziert. Vor wenigen Wochen sagte er im Interview mit «Blick»: «Ich bitte Sie - Ghadhafi ist nie mein Freund gewesen. Er hat meine Bücher auf Arabisch gelesen und mich einige Male eingeladen, über sie zu sprechen».
UN-würdig
Er habe zwar Sympathie «für den jungen Hauptmann Ghadhafi, der 1969 den sozialistischen und panarabischen Visionen des ägyptischen Staatschefs Gamal Abdel Nasser folgte» gehabt. Aber «jetzt ist er nur noch ein psychopathischer Mörder».
Besonders die vom American Jewish Committee gegründete Organisation UN-Watch warf Ziegler immer wieder vor, enge Beziehungen zum libyschen Staatschef zu pflegen. Im Jahr 2006 haben 20 weiterer Menschenrechtsorganisationen versucht, Zieglers Ernennung zum Menschenrechtsexperten der UNO zu verhindern. Damals wie heute Hauptkritikpunkt: Der heute 76-jährige Ziegler sei beteiligt am «Muammar-Ghadhafi-Preis für Menschenrechte», einem Propagandainstrument des Regimes.
SDA/phz
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