Italienische Justiz ermittelt gegen Ratingagenturen
Mailand Mitten in der Schuldenkrise ermittelt die italienische Justiz gegen die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's im Zusammenhang mit ungewöhnlichen Kursbewegungen an der Mailänder Börse.
Es gehe um die Frage, ob sich die beiden Agenturen in ihrer täglichen Arbeit an die Regeln des Geschäfts gehalten hätten, teilte die Staatsanwaltschaft im süditalienischen Trani am Donnerstag mit. Am Mittwoch hätten Ermittler Geschäftsräume der Agenturen in Mailand durchsucht und Material beschlagnahmt. S&P und Moody's betonten, sich stets korrekt verhalten zu haben, und erklärten sich zur Zusammenarbeit mit den Staatsanwälten bereit. Den Ermittlungen liegen Strafanzeigen zweier Konsumentenverbände vor. In einer der Anzeigen wird die Veröffentlichung eines Moody's- Bericht im Mai 2010 bemängelt, in dem vor Ansteckungsgefahren der Griechenland-Krise für die italienischen Banken gewarnt wird. Die zweite Anzeige richtet gegen S&P, nachdem die Agentur im Mai dieses Jahres mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens gedroht hatte. Untersucht wird laut Staatsanwaltschaft auch, ob hinter Kursstürzen am 8. und 11. Juli kriminelle Machenschaften stecken. Damals waren viele Anleger aus Angst vor einem Übergreifen der Schuldenkrise aus den Aktien geflüchtet.
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