Italien verurteilt Ex-CIA-Chef zu Haftstrafe
Wegen der Entführung eines ägyptischen Imams ist der ehemalige CIA-Chef in Italien, Jeffrey Castelli, zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er muss jedoch die Haftstrafe wohl nicht verbüssen.

Der ehemalige Chef des US-Geheimdienstes CIA in Italien, Jeffrey Castelli, ist wegen der Entführung eines Imams zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Mailänder Berufungsgericht befand Castelli für schuldig, den ägyptischen Muslim Abu Omar 2003 auf offener Strasse gekidnappt zu haben.
Der Geistliche sei im Rahmen des sogenannten «Renditions-Programms» überwältigt worden. Das sind ausserordentliche Überstellungen von unter Terrorismusverdacht festgenommenen Personen in dem von den USA ausgerufenen Kampf gegen den Terror nach den Anschlägen vom 11. September 2001.
Freispruch in erster Instanz
In erster Instanz war Castelli noch aufgrund seiner diplomatischen Immunität freigesprochen worden. Zwei weitere CIA-Mitarbeiter erhielten Haftstrafen von jeweils sechs Jahren. Omar soll nach der Entführung in sein Herkunftsland verschleppt und sieben Monate gefoltert worden sein.
Da das Gericht die Urteile in Abwesenheit der Angeklagten verkündete, müssen sie wahrscheinlich nicht mit einer Verbüssung ihrer Haftstrafen rechnen. Sollten sie jedoch nach Europa reisen, droht ihnen die Festnahme. Der CIA wollte sich nicht zu dem Gerichtsurteil äussern.
SDA/rbi
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