Ist Drogenboss Coke bereits ausser Landes?
Drei Tage nach Beginn eines Grosseinsatzes von Polizei und Militär in Jamaika ist der gesuchte Drogenboss Christopher «Dudus» Coke weiter flüchtig. Mindestens 44 Zivilisten kamen bisher bei den Unruhen ums Leben.
Der Aufenthaltsort von Christopher «Dudus» Coke sei nicht bekannt, sagte der jamaikanische Informationsminister Daryl Vaz der Nachrichtenagentur AFP. Zu der Möglichkeit, dass der Drogenboss bereits ausser Landes sei, wollte sich der Minister nicht äussern. Bei Kämpfen zwischen Anhängern Cokes und Sicherheitskräften kamen nach Angaben eines von der Regierung bestellten Ermittlers mindestens 44 Zivilisten ums Leben. Rettungskräfte hatten zuvor von mehr als 60 Toten gesprochen.
Regierungschef Bruce Golding hatte am Sonntag den Notstand verhängt und einen massiven Polizeieinsatz angeordnet, um Coke zu ergreifen. Der Einsatz war eskaliert, nachdem die Polizei ein Armenviertel in Tivoli Gardens, der Hochburg Cokes, gestürmt und Barrikaden durchbrochen hatte, die von Anhängern des Drogenbarons errichtet worden waren.
Vereinzelte Schusswechsel?
Am Mittwoch waren noch immer vereinzelte Schusswechsel in Tivoli Gardens zu hören, schwer bewaffnete Soldaten patrouillierten durch die Strassen. Polizeisprecher Karl Angell sagte, die Einheiten würden Haus für Haus durchkämmen. Insgesamt nahmen die Sicherheitskräfte den Angaben zufolge mehr als 500 Menschen fest.
Die USA wollen Coke den Prozess machen und fordern dessen Auslieferung. Das US-Justizministerium bezeichnete ihn als einen der «weltweit gefährlichsten» Drogenbarone.
Coke soll seit 1990 einen international agierenden Drogenring namens The Shower Posse anführen, der laut US-Ermittlern Marihuana und Crack vor allem in den Grossraum New York liefert. Im August war Coke in den USA angeklagt worden. Im Falle einer Auslieferung und Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
SDA/bru
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