Israelische Armee greift Universität an
Israels Streitkräfte haben eine der Hamas nahestehende Universität in Gaza bombardiert. Das Schicksal des vermissten 23-jährigen israelischen Soldaten ist immer noch unklar.
Die israelische Armee hat einen Luftangriff auf die Islamische Universität in Gaza geflogen. Das bestätigte eine israelische Militärsprecherin. Ziel sei ein mutmassliches Waffenlabor in einem Universitätsgebäude gewesen, schrieb die Armee auf Twitter.
Die Hochschuleinrichtung gilt als der Hamas nahestehend. Sie war auch im Gazakonflikt zur Jahreswende 2008/09 mit einer ähnlichen Begründung bombardiert worden.
Israel habe in der Nacht zum Samstag rund 50 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Dabei gab es Dutzende Tote. Die meisten Angriffe seien um die Stadt Rafah erfolgt. Dort hatten militante Islamisten am Freitagmorgen einen israelischen Soldaten entführt.
Unklares Schicksal von vermisstem Soldaten
Das Schicksal des vermissten 23 Jahre alten Leutnants war am Samstag unklar. Politiker und Kommandanten der im Gazastreifen herrschenden Hamas machten dazu unterschiedliche Angaben.
Die bewaffneten Milizen der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, teilten am Samstagmorgen mit, sie hätten den Kontakt zu ihren Kämpfern verloren und der Soldat sei vermutlich während eines israelischen Bombardements getötet worden.
Nach Angaben des israelischen Militärs arbeitete die Einheit des vermissten Hadar Goldin an der Zerstörung eines sogenannten «Terror-Tunnels», als militante Palästinenser sie angriffen. Zwei Soldaten seien getötet worden.
Der israelischen Armee zufolge ereignete sich der Angriff anderthalb Stunden nach Beginn einer dreitägigen humanitären Waffenruhe, die die UNO und die USA zwischen Israel und militanten Palästinensern vermittelt hatten. Israel erklärte daraufhin die Waffenruhe für gescheitert und verstärkte seine Angriffe.
Video soll einen Hamas-Tunnel zeigen. (Quelle: Israel Defense Force, 1. August 2014)
Al-Sisi wirbt für Vorschlag zur Waffenruhe
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sieht derweil in der Initiative seines Landes für eine Waffenruhe die einzige Chance, den Gazakonflikt zu stoppen. Der ägyptische Vorschlag könne Türen öffnen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und Hilfe in den Gazastreifen zu bringen, sagte der Staatschef am Samstag in Kairo. Danach könnten alle andere Punkte diskutiert werden.
«Wir müssen schnell handeln, um eine Waffenruhe zu erreichen», sagte Al-Sisi. «Wenn wir Zeit verlieren, wird die Situation komplizierter.» Ägypten hatte in der vergangenen Woche eine Waffenruhe vorgeschlagen, die von der Hamas ablehnt wurde. Am Samstag wird eine palästinensische Delegation in Kairo erwartet, die dort über einen Waffenstillstand sprechen will.
AP/fko/bru
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch