Israel riegelt Westjordanland ab
Nach der Entführung von drei israelischen Jugendlichen hat die Armee zu drastischen Massnahmen gegriffen. Dutzende Palästinenser wurden verhaftet.

Im Zusammenhang mit der Suche nach den vermissten drei Teenagern im Westjordanland hat das israelische Militär rund 80 Palästinenser verhaftet. Darunter seien Mitglieder der militanten Hamas, teilte ein Militärsprecher am Sonntag mit. Die Kämpfer würden nicht sicher sein, bis die Jugendlichen, darunter ein 16-Jähriger aus den USA, zurück seien, fügte er hinzu. Als Teil der Suche riegelte Israel das südliche Westjordanland ab.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte am Samstag gesagt, eine Terrorgruppe habe die drei Jugendlichen entführt. Eine gross angelegte Aktion sei eingeleitet worden, um zu verhindern, dass die Jugendlichen in den Gazastreifen oder anderswohin gebracht würden, erklärte Netanyahu. Mehrere Gruppen bekannten sich bereits zu der Tat.
Palästinenser: «Nicht zuständig»
Die Palästinenser hatten die Verantwortung aber zurückgewiesen und erklärt, die Teenager seien in einem Gebiet verloren gegangen, das unter vollständiger israelischer Kontrolle stehe. Die Jugendlichen leben in den umstrittenen Siedlungen im Westjordanland und waren am Donnerstagabend auf dem Heimweg von ihrer Jeschiwa, einer Talmud-Hochschule, verschwunden.
Wer genau hinter der Entführung stecken könnte, war zunächst unklar. Die radikalislamische Hamas hatte in der Vergangenheit immer wieder zu Entführungen von Israelis aufgerufen. Mehrere andere Gruppen bekannten sich aber zu der Tat. Eine Al-Kaida-Splittergruppe verkündete in Flugzetteln, sie habe die drei aus Rache für den Tod dreier Kämpfer durch israelische Soldaten in diesem Jahr verschleppt. In einer zweiten Erklärung übernahmen offenbar die Al-Kuds-Brigaden die Verantwortung.
SDA/ldc
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