Israel räumt Botschaft in Jordanien
Nach dem Sturm auf die israelische Botschaft in Kairo von vergangener Woche steht in Amman der «Marsch der Millionen» an. Israel soll seine Diplomaten bereits in der Nacht vorsorglich evakuiert haben.

Aus Furcht vor Ausschreitungen wie in Ägypten vergangene Woche hat Israel Medienberichten zufolge seine Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman geräumt. Ein Konvoi mit israelischen Diplomaten sei in der Nacht ausgereist, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz». Aktivisten in Jordanien hatten für heute einen «Marsch der Millionen» auf die israelische Botschaft angekündigt. Das israelische Aussenministerium erklärte, eine Notbesetzung bleibe auf Abruf in dem Botschaftsgebäude in Amman.
Der jordanische Protestzug, zu dem Linke, Gewerkschaftler und Islamisten aufgerufen hatten, sollte heute um 16.00 Uhr nahe der Botschaft starten. Die Demonstranten fordern unter anderem die Schliessung der Botschaft, die Ausweisung des Botschafters aus Jordanien und die Annullierung des Friedensvertrags mit Israel aus dem Jahre 1994. Fast die Hälfte der sechs Millionen Einwohner Jordaniens sind palästinensischer Abstimmung.
Tausende Ägypter hatten Ende vergangener Woche die israelische Botschaft in Kairo angegriffen und damit die in letzter Zeit ohnehin gespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belastet. Bei den Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften nach dem Sturm auf das Botschaftsgebäude waren nach Angaben der ägyptischen Regierung mindestens drei Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden. Der 13-stündige Aufstand schürte in Israel die Sorge vor einer weiteren Isolation inmitten der arabischen Staaten, die seit Monaten einen politischen und gesellschaftlichen Umsturz erleben.
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