Islamisten-Kritiker in Libyen ermordet
Der Fall geschieht einen Tag, nachdem in Tunesien ein Oppositionspolitiker ermordet wurde: In Bengasi haben Unbekannte den Menschenrechtsaktivisten Abdel Salam al-Mismari erschossen.
Unbekannte haben in der ostlibyschen Hafenstadt Bengasi einen bekannten Kritiker der islamistischen Muslimbrüder erschossen. Die Mörder lauerten dem Menschenrechtsaktivisten Abdel Salam al-Mismari auf, als er nach dem Mittagsgebet die Moschee verliess, wie die staatliche Nachrichtenagentur Lana meldete.
Der 45-Jährige hatte den Islamisten vorgeworfen, seit dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 die Vorherrschaft in dem arabischen Mittelmeerland übernehmen zu wollen.
Seine Ermordung ereignete sich einen Tag, nachdem mutmassliche Islamisten im benachbarten Tunesien den Oppositionspolitiker Mohamed Brahmi erschossen hatten.
Tunesien: Salafisten beschuldigt
Brahmi ist offenbar mit derselben Waffe erschossen worden wie der Regierungskritiker Chokri Belaid im Februar - und zwar angeblich von radikalen Salafisten. Diese vorläufigen Ermittlungsergebnisse machte Innenminister Lotfi Ben Jeddou publik.
Brahmi war am Donnerstagmittag beim Verlassen seines Hauses bei Tunis erschossen worden. Laut dem Autopsieergebnis wurde der Parlamentsabgeordnete von 14 Kugeln getroffen.
Seine Kinder berichteten, zwei Männer auf einem Motorrad hätten das Attentat verübt. Die Angehörigen machten die Islamisten der regierenden Ennahda-Partei verantwortlich. Die Tat erinnert an die Ermordung des linken Oppositionellen Belaid, der am 6. Februar ebenfalls vor seinem Haus erschossen worden war. Der bis heute ungeklärte Mord löste eine politische Krise mit wochenlangen Protesten aus.
Am Freitag gab der staatliche Sicherheitsapparat nun die Namen von 14 radikalen Islamisten bekannt, die in beide Morde verwickelt sein sollen. Dass politische Parteien beteiligt gewesen sein könnten, schloss Innenminister Ben Jeddou indes aus.
SDA/kle
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